27.03.2020

Garten: Kopfstecklinge ziehen

Es ganz einfach: Man steckt einen kleinen Trieb in den Boden und er treibt Wurzeln.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
«Ich beneide meine Mutter, sie steckt einfach jedes Zweiglein in den Gartenboden und es wächst.» So hörte ich neulich eine Frau ihrer Freundin erzählen. Manche Leute haben eben einen grünen Daumen.Damit der Steckling nicht vertrocknet, muss die Luftfeuchtigkeit hoch sein. Man nennt das eine gespannte Luft. Die Grösse eines Stecklings sollte im Verhältnis zu seiner Blattgrösse stehen. Kleinblättrige, feine Arten werden etwa 2 – 3 cm lang geschnitten, grossblättrige sogar 5 – 10 cm. Verwendet werden ausgereifte Spitzentriebe der gewünschten Pflanzen.Im unteren Drittel des Stecklings werden alle Blätter vorsichtig entfernt. Direkt unter dem letzten Blattansatz wird der Trieb waagerecht abgeschnitten. Das Vermehrungssubstrat muss eine spezielle Stecklingserde sein: Wasserdurchlässig, locker und ungedüngt. Die Kopfstecklinge werden bis nahe ans erste Blatt in den Boden gesteckt. Bei weichen Triebstielen mit einem kleinen Hölzchen vorlochen.Die Blätter sollten einander nicht berühren! So kann genug Luft und Feuchtigkeit an den Steckling kommen. Nach dem Stecken gut angiessen, bis Wasser aus den Abzugslöchern läuft. Nun baut man über das Gefäss mit den Stecklingen ein kleines Treibhaus. Es genügen zwei kreuzweise gebogene, dicke Blumendrähte und ein darüber gestülpter Plastiksack. Das Ganze muss an einen schattigen Ort gestellt werden; pralle Sonne liesse die Stecklinge verdorren.Sie werden regelmässig gegossen, etwa ein- bis zweimal täglich gelüftet. Ist die Plastikfolie beschlagen, kann man sie umdrehen. Sobald die Stecklinge neue Blätter treiben, haben sich Wurzeln gebildet. Nun muss das Treibhäuschen leicht gelüftet werden, um den Luftaustausch zu gewährleisten.Bald sind Sie stolze(r) Besitzer(in) einer neuen, selbstständigen Pflanze.Bert Stankowski Weisslingenwww.hostako.npage.eu

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