01.04.2022

Garten: Kartoffeln vorkeimen lassen

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 02.11.2022
Vater: «Wir sind alle nur Menschen – und Menschen machen Fehler. Das Äusserste, das man anstreben kann, ist, jeden Fehler nur einmal zu machen.» Sohn: «Dafür macht man neue Fehler.» Vater: «Das nennt man dann Fortschritt.»Manchmal geht auch im Garten etwas schief. Es passierte sogar erfahrensten Gärtnern. Schon seit Wochen sieht man bei unseren Bauern grossflächige Kartoffelfelder, die mit Vlies geschützt werden. Dies kann dazu führen, dass die Ernte um mehrere Wochen vorverlegt wird. Hinzu kommt, dass man auch noch frühe Sorten verwendet.Im Hausgarten ist diese Methode wohl auch anwendbar, aber etwas kritischer zu betrachten. Bei kleinen Flächen ist im Gegensatz zum Feldanbau der gesamte Bestand bei Frosteinfällen gefährdet. Bei uns im Oberland traten zum Beispiel letztes Jahr Anfang Mai grosse Schäden auf. Natürlich ändert sich dies von Jahr zu Jahr und im Rheintal – als bekanntes Föhntal – kommt das seltener vor.Aber, Vorsicht kommt vor dem Fall, und als Hobbygärtner hat man es ja in der Hand, dem entgegenzuarbeiten. Angesagt ist darum die Methode des Vorkeimens von Saatkartoffeln. Ab Mitte Monat lohnt es sich, die kleinen Kartöffelchen in Töpfe, Aussaatschalen, Multiplatten oder Holzkistchen anziehen.Keime sind im Kartoffelkeller und Lager nicht gern gesehen. Im Garten wenden wir sie aber als Kulturhilfe an. Ohne Keime gibt es nämlich keine neuen Pflanzen. Für eine gute und auch frühere Ernte können wir Kartoffeln jeweils im März und April vorkeimen lassen.Dafür füllen wir, je nach Aussehen unserer Keimhilfe, etwas Erde auf den Boden der Töpfchen. Die Saatkartoffeln sollten nicht zu nahe aneinander ge-legt werden. Sonst verschränken sich die sich bildenden Wurzeln ineinander und sind nur schwer aufzulösen. Deshalb sind unterteilte Behälter oder Einzeltöpfe geeigneter als Kistchen.Kartoffeln haben meist ein Ende mit mehreren Augen. So nennt man die Austriebstellen. Achten Sie darauf, dass dieser Teil nach oben zeigt. Anschliessend werden die Kartoffeln mit Erde überdeckt und an einem kühlen, hellen Ort bei etwa 15 Grad aufgestellt. Geeignet sind Wintergärten oder Keller und Garagen mit einem Fenster. Nach etwa vier Wochen sind die Keimlinge bereit, im Garten ausgepflanzt zu werden. Der Boden sollte dort etwa neun Grad warm sein.Übrigens, ein kleiner Tipp zu Ostern: Sammeln Sie bei Verwandten und Bekannten Eierkartons. Sie eignen sich besonders gut für Vorkulturen. Anstelle eines Eis kommt in jede Abteilung eine Minikartoffel.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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