01.07.2022

Garten: Kante zeigen

Gärtnern ist zeitintensiv. Am arbeitsintensivsten ist aber nicht einmal die Pflege der Beete oder Rabatten, sondern die der Randflächen. Vor allem Beetränder können extrem arbeitsintensiv sein, da die Grenzen zwischen Wiese oder Rasen und Beet ständig neu ausgehandelt werden müssen.

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 02.11.2022
Ein Schneckenzaun kann zwar helfen, ist aber teuer (und gar nicht so effizient gegen Schnecken wie man meint, da sie oft trotzdem eingeschleppt werden). Einfache Bretter oder Kanten aus (Recycling-)Stahl oder anderem Material erfüllen den Zweck der Grenzziehung mindestens so gut. Wenn sie tief in den Boden eingelassen werden bzw. nur wenig aus dem Boden hervorstehen, kann man sogar mit dem hoch eingestellten Rasenmäher darüber fahren. Sonst muss, wer perfekte Grenzen haben will, mit Schere oder Kantentrimmer die «Schnäuze» kürzen, was je nach Kantenlänge auch noch ein wenig in Arbeit ausarten kann.Zu den Grenzbereichen gehören oft auch Flächen mit Problemunkräutern wie Schachtelhalm (Katzenschwanz), Winden oder Giersch. Diese Unkräuter sind nahezu nicht tötbar und brechen immer wieder durch. Solange es sich um kleine Flächen handelt, kann man sie auch einmal mit Bändchengewebe oder Unkrautfolie abdecken, Pflanzkübel daraufstellen und die gärtnerischen Schwachstellen auf diese Weise kaschieren. Werden die Kübel mit pflegeleichten Arten bepflanzt, ist die Folie darunter gar nicht mehr sichtbar. Wenn die Problemzonen grösser sind, wird das jedoch schwierig bis unmöglich. Viel besser wäre es, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Problemunkräuter gehören rigoros bekämpft. Das ist oft leichter gesagt als getan.Zum Glück gibt es aber einige dominante Zierpflanzen, die sich gerne als Unkrautunterdrücker betätigen. Manche haben sogar einen dermassen grossen Ausbreitungstrieb, dass man sie am besten nur in eindeutig abgegrenzten Randbereichen anpflanzt. Dazu gehört für mich der Storchschnabel «Rozanne». Ein fleissig blaublühender Bodendecker mit enormer Durchsetzungskraft, der alle anderen Pflanzen (auch die erwünschten!) in seiner Nähe bedrängt. Am besten gib man ihm gar keine Nachbarn. Oder wenn, dann nur solche, die ebenfalls sehr ausbreitungsfreudig sind, wie die kniehoch werdende Wild­aster (Asterageratoides «Asran»). Dieser prachtvolle Blüher bietet der Insektenwelt auch noch im Herbst eine üppige Tracht und hat ein derart grosses Durchsetzungsvermögen, dass man ihn schon fast als invasiv bezeichnen kann. So ist er perfekt geeignet, um Unkräuter zu kaschieren und Randflächen dekorativ auszufüllen.www.spriessbuerger.ch 

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