22.10.2021

Garten: In der Welt der Giganten

Der Hallimasch ist ein einheimischer Pilz, der Gehölze befällt und zum Absterben bringen kann.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Er wächst in unseren Wäldern, aber auch im Garten. Das grösste Lebewesen der Welt ist weder der Blauwal noch einer der Mammutbäume in Kalifornien, sondern ein Hallimasch in Oregon (USA). Lange Zeit galten Pilze als Pflanzen. Jetzt gelten sie als eigene Art Lebewesen. Der grösste Teil des Pilzes wächst unter der Erde. So auch beim Riesen-Hallimasch, der bisher grösste seiner Art auf der Welt. Dass der Pilz und seine Ausmasse lange Zeit unentdeckt blieben, liegt daran, dass er sich unterirdisch weit ausbreitet.Der Hallimasch in Oregon erstreckt sich über neun Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das entspricht einer Fläche von 1200 Fussballfeldern. Was so gigantisch ist, braucht auch seine Zeit zum Wachsen. Das Alter des Hallimaschs wird auf stolze 2400 Jahre geschätzt. Damit zählt dieser Pilz sicher auch zu den ältesten Lebewesen der Welt. Im Jahr 2000 wurde er im Boden des Malheur National Forest im amerikanischen Oregon entdeckt.Als unterirdischer Gigant wächst er vorwiegend einen Meter tief unter der Erde. Seine schwarzbraunen, nur wenige Millimeter dicken Fäden boh-ren sich durch das Erdreich und bilden ein zusammenhängendes Geflecht, das auch als Myzel bezeichnet wird. Oberirdisch macht er sich einzig anhand einiger Ständerpilze mit gelben Hüten bemerkbar, die an Stämmen und Stümpfen wachsen.Auf seiner Ausbreitung über Pilzfäden durch das Erdreich dringt der Pilz in Bäume ein und saugt diese förmlich leer. Zwar versuchen sich befallene Bäume zu wehren, indem sie Wundgewebe bilden, doch gelingt das gerade kränkelnden, verletzten und älteren Bäumen nicht immer. Pilzkundler vermuten, dass das trockene Klima Kaliforniens die enorme Ausbreitung begünstigt hat. Da es nur wenig regnet, treten kaum Fruchtkörper aus dem Boden heraus. Ohne Fruchtkörper ist es dem Hallimasch nicht möglich, sich geschlechtlich fortzupflanzen. Der Nachwuchs bleibt aus und der Pilz hat genug Platz, um sich unterirdisch auszubreiten.Hallimasche sind also weltumspannende Arten und leben auch, oft unbeachtet, in unseren Gärten.Bert Stankowski, Weisslingen, www.hostako.npage.eu

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