Garten: Hummeln im Herbst

Landläufig staunt man, dass die pummeligen Hummeln überhaupt fliegen können. Ihre Flügel gelten als zu klein, um den grossen Körper tragen zu können. Berechnungen basieren aber auf der Annahme, dass die Flügel starr seien wie die Tragflächen eines Flugzeugs. Weil sie aber elastisch sind, bilden sich Wirbel, die zusätzlichen Auftrieb geben. Wir sehen also, dass sie fliegen können. Und das sehr gut sogar. Brummend und präzise steuern Hummeln ihre Lieblingsblumen an und saugen mit langen Rüsseln den begehrten Nektar.Hummeln sind also ausgezeichnete Bestäuberinnen. Oft sagt man, dass wir Menschen in der Landwirtschaft auf die Honigbienen angewiesen seien, dabei denken wir wohl nicht an die Hummeln. Es sind bewiesene Fakten, dass Hummeln mit ihrer extrem langen Zunge ebenso gute Bestäuberinnen sind. Ja es ist sogar so: Ist der Blütenkelch einer Blume noch nicht offen, vor allem im frühen Frühling, greifen die Brummer zu einem Trick, sprich zu brachialer Gewalt: Sie beissen in den Boden der Blütenblätter ein Loch, um so jetzt schon an Honig und Blütenpollen zu gelangen.Wie alle bienenartigen Insekten haben Hummeln vier Flügel. Was nur wenige wissen: im Ruhestand kann man aber eines des Paare fast nicht er­kennen. Im Flug übrigens auch nicht, denn sie sind an der Ba­sis miteinander verbunden. Sie funktionieren nur als Paar. Sie können aber, um sie zu putzen, beide Paare voneinander entkoppeln.Am Ende des Jahres überlebt vom Staat nur die Königin. Wie Honigbienen, leben Hummeln in Staaten beziehungsweise Stöcken zusammen. Sie bestehen aber nur ein Jahr lang: Im Herbst sterben alle Arbeiterinnen ab. Nur die Königinnen sind fähig, an einem frostgeschützten Ort zu überwintern. Im nachfolgenden Frühling suchen sie im Boden nach geeigneten Höhlen, wo sie einen neuen Staat gründen. Die Hummelkönigin legt zunächst alleine Eier. Daraus schlüpfen fünfzig bis hundert Arbeiterinnen. Sie helfen, den Staat zu erweitern, indem sie grössere Waben bauen. Jetzt legt die Königin nur noch Eier. Die Arbeiterinnen hegen und pflegen sie. Die Hummeln können aber auch stechen, sobald man sie in die Enge treibt. Man hört nur selten davon, dass jemand von einer Hummel gestochen wurde.Darum: Keine Angst vor dicken Brummern. Hier geht's zur Website von Bert Stankowski