Garten: Hornissen töten nicht

Die grösste Wespenart der Schweiz ist aber verhältnismässig harmlos. Verschiede-ne Schauergeschichten haben ihr ein schlechtes Image eingebracht. Schreiend und um sich schlagend reagieren darum viele Menschen auf ihre Annäherung. Erfundene Geschichten wie: «Drei Hornissenstiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd», verteufeln die beeindruckend grossen Fluginsekten. Dies aber nicht zu Recht. Hornissenstiche sind wegen des grossen Stachels wohl schmerzhaft, aber ihr Gift ist recht schwach.Im Labor hat man nämlich herausgefunden, dass Bienengift bis zu 15-mal stärker sein kann, und dass mindestens 500 Hornissenstiche nötig wären, um einen gesunden Menschen in Lebensgefahr zu bringen. Nicht nur drei! Bei Menschen, die auf das Gift allergisch reagieren, ist die Gefahr grösser, aber zum Glück sind diese Tiere viel weniger aggressiv als Wespen. Bedrängt man jedoch ein Hornissennest, kann die Situation vollkommen umschlagen.Verhält man sich also ruhig und schlägt nicht um sich, wird man von einer Hornisse kaum angegriffen. Der dicke Brummer ist also harmloser als eine Wespe. Auf Blüten und Fallobst ist er hingegen auf der Jagd nach anderen Insekten, darunter auch Honigbienen, Wespen und Wanzen.An Gartenflieder und den einheimischen Eschen wendet die Hornisse eine interessan-te Art der Futterbeschaffung an: das Ringeln mittels ihrer Beisswerkzeuge. Diese Methode dient dazu, an den süssen Saft zu kommen, der aus der verletzten Rinde tropft. Dieser enthält sehr viel Zucker und ist für die Hornissen wie eine Art Flugbenzin. Ihre Vorliebe für den Flieder, der wie die Esche zu Sden Ölbaumgewächsen gehört, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass er eine sehr fleischige und dadurch saftreiche Rinde besitzt. Die Schäden an den Pflanzen sind jedoch nicht gross, da nur einzelne jüngere Triebe geringelt werden.Also Hornisse im Garten gut? Alles gut!Bert Stankowski Weisslingenwww.hostako.npage.eu