04.06.2021

Garten: Das Goldauge

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Das Auge isst mit, sagen wir gern, wenn eine Speisenfolge besonders schön und appetitlich angerichtet ist. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass eine gewöhnliche Erdkröte goldene und wunderschöne Augen hat?Erdkröten fressen allerlei Kleingetier: von Insekten und anderen Kerbtieren bis zu Asseln und Tausendfüsslern. Wenn es ihnen gelingt, grössere Futterbrocken zu ergattern, schauen sie aber auch nicht weg. So haben sie neben Schnecken und Würmern ohne Weiteres auch einmal andere Lurche oder kleine Mäuse auf dem Speisezettel. Denn ihr Maul ist weit und gefrässig.Normalerweise erbeuten sie nur Futtertiere, die sich bewegen. Reglose Tiere nehmen sie nicht wahr. Kröten sind aber Gourmets: Haben sie auf unseren Gartenbeeten einen Wurm ergattert, ist dieser meist mit Erde und Pflanzenresten verklebt. Mit ihren Vorderbeinen ziehen sie den Wurm durch die Finger und streifen so den Dreck ab.Jede Beute schlingen sie unzerkleinert hinab. Dabei helfen ihnen auch die goldenen Au-gen. Die versenkbaren Augäpfel drücken die oft deftigen Brocken tief in den Gaumen und zur Speiseröhre. So hat kein noch so flinker Happen eine Chance, zu entrinnen.Bekanntlich besitzen Kröten Hautpusteln, aus denen sie ein Gift absondern, das der Abwehr von Fressfeinden dienen soll. Dieses reizt auch den Menschen, vor allem, wenn es über die Hände in die Augen gelangt. Erstaunlicherweise sind die Fressfeinde der Kröten – Katzen, Marder und andere Fleischfresser – fast immun. Auch Reiher und Störche schätzen sie trotz des Giftes.Im zeitigen Frühjahr wickeln die Weibchen ihre befruchteten Laichschnüre um Wasserpflanzen in Teichen, stillen Bachbuchten und an Seeufern. Ein auf ihrem Rücken haftendes Männchen befruchtet laufend die frischen Eier. Die Kaulquappen verlassen als kleine Krötchen erst im Sommer den Brutteich. Die Alttiere wandern bis zu einem halben Kilometer weit in die Umgebung der Gewässer aus.Wichtig für sie sind auch unsere Gärten, in denen sie Steinhaufen sowie aufgeschichtete Äste besiedeln und dort überwintern. Doch aufgepasst: Lichtschächte und andere Löcher können ihnen zur Falle werden. Und obwohl sie schwimmen können, sterben sie trotzdem an Erschöpfung, falls sie nicht aus dem Wasser klettern können.Darum kontrollieren Sie öfters mal Ihren Swimmingpool!Bert Stankowski, Weisslingenwww.hostako.npage.eu

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