11.12.2019

Garde feiert mit Altstätter Krippe

Die Schweizergarde suchte in der Schweiz eine Krippe. Sie wurde fündig beim Holzbildhauer Robert Hangartner.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Die Schweizergardisten verbringen die Weihnachtsfeiertage in Rom. Fernab von Angehörigen und Freunden leisten sie im Vatikan ihren Dienst zum Schutze des Papstes. Erstmals können die Soldaten eine besondere Verbindung in die Heimat knüpfen, mittels einer Krippe aus Altstätten. Sie steht neu an Weihnachten auf dem Areal der Schweizergarde.Eine 130 Zentimeter grosse BlockkrippeDer Holzbildhauer Robert Hangartner hat die 130 Zentimeter hohe und 50 Kilogramm schwere Blockkrippe geschaffen. Sie vereint Maria, Josef und das Jesuskind in einer Skulptur.Sie zu schnitzen sei kein Auftrag aus Rom gewesen, sagt Robert Hangartner. Im Mai hatte ihn ein Mail der Schweizerischen Vereinigung der Krippenfreunde erreicht. Beschrieben war ein Anliegen der Schweizergarde. Sie suchte im Heimatland der Gardisten eine Darstellung der Geburtsszene in Bethlehem.Darauf fiel dem Holzbildhauer eine Arbeit ein, die er im Jahr 1991 geschaffen hatte. Bis vor wenigen Tagen stand sie noch in seinem Atelier. Hangartner bewarb sich bei David Meier, Hellebardier der Schweizergarde, mit einem Foto seines Werkes.Die Antwort kam schnell: «Wir nehmen sie gern. Sie passt genau», hiess es.Auftraggeber verschätzte sich in der GrösseSeinerzeit war die Blockkrippe eine Auftragsarbeit. Sie sollte in einer Kirche zu stehen kommen. Die Verantwortlichen in der Pfarrei hatten sich aber in der Grösse verschätzt. Die grosse Skulptur muss ausserhalb der Saison eingelagert werden. Ausserdem hätte der Mesmer sie nicht alleine hin und her transportieren können.Also setzte Robert Hangartner den Entwurf noch einmal in kleinerer Ausführung um. Er fertigte sie aus dem gleichen Holz und lieferte sie aus. Die grosse Ausführung blieb ihm erhalten. Mehrmals hatte er sie an der Altstätter Weihnachtsausstellung präsentiert. Auch anderen Kirchgemeinden war sie zu gross und zu schwer.Lindenbaum von der FelsenburgRobert Hangartner erinnert sich an den rohstoffgebenden Lindenbaum: «Er stand an der Felsenburg in Altstätten und musste gefällt werden. Die Linde war so gross, dass der Künstler zwei Werke aus ihr herauszuhauen vermochte.Vor ein paar Tagen fuhr am Atelier in Altstätten ein Auto aus Rom vor, mit drei Gardisten als Insassen. Sie holten die Krippe im Heimatland ab.Inzwischen dürfte das geschenkte Werk seinen Bestimmungsort erreicht haben. «Hier ist es gross. In Rom wirkt es wohl klein», sagt Hangartner. Jetzt erfülle es den Zweck, für den er es geschaffen habe.

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