07.06.2018

Fussgänger gegen Fahrzeuge

Die Reibereien zwischen Fussgängern und Fahrzeuglenkern, die entlang der Bahnhofstrasse parkieren, nehmen kein Ende. Diesmal war es ein Lieferwagen der Sonnenbräu, der Ärger heraufbeschwor.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi Miara«Schwere Autos beschädigen regelmässig die Gehwege an der Bahnhofstrasse in Widnau», schreibt eine besorgte Leserin der Redaktion. Die Widnauer Bevölkerung müsse dann für die Reparaturen und Sanierungen der Strassen aufkommen. Ausserdem würden die Fussgänger auf dem Trottoir behindert.Anlass des Ärgers war ein Lieferwagen der Brauerei Sonnenbräu, der für die Getränkelieferung auf dem Trottoir parkierte. Das gleiche Schreiben erhielten auch das Bauamt und Claudia Graf von der Sonnenbräu AG. Beide haben umgehend darauf reagiert.Trottoir muss nicht saniert werdenEric Pasche, Leiter des Bauamts, beruhigt: «Die Betonplatte mit dem darunterliegenden Kieskoffer hält die Last des Lkw aus. Es ist also nicht mit Strassenschäden zur rechnen.» Beim Be- und Entladen müsse der Chauffeur aber entsprechende Schutzunterlagen anbringen, damit scharfe Metallkanten nicht auf den Beton drücken und so Betonabplatzungen verursachen. Dazu sagt Claudia Graf: «Unsere Rollis, die zum Abladen verwendet werden, haben Gummibeschichtungen, damit Schäden an Strasse oder Treppen verhindert werden.» Eric Pasche versteht den Unmut der Leserin. «Es darf nicht erwartet werden, dass die Fussgänger, Schulkinder und Mütter mit Kinderwagen wegen abgestellter Fahrzeuge auf die Strasse ausweichen müssen.» Dennoch kann er auch die Sorgen der Chauffeure nachvollziehen. Es ist ein Dilemma: Entweder werden die Fahrzeuge auf dem Trottoir abgestellt und behindern so die Fussgänger, oder das Fahrzeug steht auf der Strasse, wo Autos und Radfahrer behindert werden.Die Fahrzeuge stehen nur wenige MinutenZu Reklamationen wegen Fahrzeugen, die Trottoirs blockieren, käme es sehr selten, sagt Claudia Graf. Sie versuche aber immer, mit den Betroffenen Kontakt aufzunehmen und die Situation zu klären. Die Chauffeure seien dementsprechend instruiert, die Fahrzeuge so zu positionieren, dass der Platz fürs ungehinderte Vorbeilaufen am Fahrzeug ausreiche. Der Ab- und Auflad dauert nicht mehr als zehn Minuten, sodass die Verkehrsbehinderungen beschränkt und überschaubar sind. Weil die Situation anders gar nicht lösbar ist, ahndet auch die Polizei das Auf- und Abladen nicht. Ein wenig mehr Toleranz und Kompromissbereitschaft wären in solchen Situationen angebracht, sagt Graf.

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