Funkensamstag – funky wie nie

Thomas WidmerEin herrlicher Frühlingsabend, kurz nach 17 Uhr. Die ersten Gäste strömen aufs Gelände hinter dem Fussballplatz. Der Grill verströmt appetitliche Düfte, und die Bar lockt zum kühlen Umtrunk. Als Einziger, der nicht so recht in Stimmung ist, thront der Böögg leicht schief auf dem stattlich drapierten Scheiterhaufen, wohl wissend, was ihm blüht. Das Blau des Himmels wird kräftiger, die Sonne schickt letzte lila Farben über die Krete des Appenzellerlandes und überlässt die Show mehr und mehr der glamourösen Sarasani-Beleuchtung. Im Innern des Sarasani werden die ersten Drinks gereicht, die Bühne kündigt in magischer Lichtfülle das Konzert der Rheintaler Band Novoid an, die ab 21 Uhr die Gäste in die Nacht begleiten wird.Eine wahrhaft hitzige WintervertreibungKurz nach 19 Uhr wähnt man sich in einer perfekt inszenierten Choreografie. Zielstrebig schreiten die Männer der Feuerwehr Mittelrheintal auf den Holzstoss zu und umkreisen ihn in gemessenem Abstand. Kaum in Position, eilen die Fackelträger der Jubla herbei und entzünden ihr liebevoll geschichtetes Kunstwerk. Mit Bärenhunger frisst sich das Feuer hoch und umzingelt den Böögg mit bedrohlichem Glutregen. Der Böögg mag nicht lange Widerstand leisten, flammt hell auf, knallt wild um sich, als gälte es, eine letzte Schlacht zu schlagen, und kippt dann in die brodelnde Feuerhölle. Die Hitzewelle drängt den Zuschauerkreis auseinander. Ja, der Frühling kommt, und nachdem der Winter so hitzig vertrieben worden ist, wenden sich die Zuschauer den Genüssen des Abends zu, gastronomisch verwöhnt vom Jubla-Team.