Fulminante Premiere von Euphonic

Rehetobel Schwungvoll eröffnete das 2017 gegründete Ostschweizer Vokalensemble Euphonic ihre dritte Konzertsaison. Die ehemaligen Mitglieder des Nostalgietheaters Balgach überzeugten nicht nur mit gewaltigen Stimmen, sondern eben so sehr mit ihrem schauspielerischen Potenzial und starker Bühnenpräsenz. Das Publikum in der gut besuchten evangelischen Kirche Rehetobel war vom ersten Ton an in den Bann gezogen. Unter der musikalischen Leitung von René Reiter bot das Ensemble ein abwechslungsreiches, mit viel Humor präsentiertes Programm. Gestartet wurde mit ungeplanter Mitwirkung aus dem Publikum durch herzerweichendes Schreien des jüngsten Besuchers, aber mit «Mister Sandman, bring me a dream» wählte Euphonic genau den richtigen Song und schenkte dem Baby die Ruhe und gewann augenblicklich die Herzen des Publikums. Mit «Michelle», einem Liebeslied der Beatles, legte Tenorsolist David Eugster brillant nach. Nach der verbalen Begrüssung erwies das Ensemble dem kirchlichen Raum sympathisch die Ehre, einmal mit dem wunderschönen an Maria als Mutter gerichteten Song «Mary, did you know», gefolgt vom berührenden Gospel «Oh Lord», einer Eigenkomposition von René Reiter, mit ihm selbst als Baritonsolist. Danach übernahm die Liebe in all ihren weltlichen Facetten das Zepter, die Ensemblemitglieder zeigten eindrücklich ihre solistischen Qualitäten. Da beschwor Bruno Imlig eine verflossene Liebe, es noch einmal mit ihm zu versuchen (Naturally), Reto Germann machte sich grosse Hoffnungen in der Stadt der Liebe (Paris), Janine Niklaus nahm das Publikum über den Regenbogen zum Land der Träume mit (Over the Rainbow) und Franziska Zimmerli suchte innig die Liebe des Herrn (All ist Well). Das Ende des Abends kündigte sich mit einem fulminant präsentierten Abba-Medley, am Piano begleitet von René Reiter und abschliessenden Betrachtungen über die Liebesabsichten der Frau (Le Ragazze) an. Schliesslich war es Michael Eugster als Basssolist der mit einem starken afrikanischen Liebeslied den Abend mit einem würdigen Höhepunkt schloss. Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations für die Stunde Genuss pur. (pd)