24.09.2020

Für Kinder in der Not Brot gebacken

Zwischen November und Weihnachten 2019 sammelten Rheintaler Kinder mit kreativen Ideen Geld für Flüchtlingskinder in Ruanda. Jetzt sind sie für einen Unicef-Preis nominiert.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Seit 2004 kürt Unicef die originellsten und kreativsten Sammelaktionen mit dem Sternenwochen-Award. In diesem Jahr sind drei Rheintaler Projekte nominiert worden: Kira Wider aus Au veranstaltete zu Hause für einen Nachmittag das Café Teetasse. Zahlreiche geladene Gäste konsumierten bei geselligem Zusammensein ihre selbstgemachten Waffeln, Schokoladen-Cupcakes und belegten Brötchen.Mirja Baumgartner und Malou Hautle aus Oberriet haben Brote gebacken, gingen damit in ihrem Dorf und den Weilern Hub, Watt und Hard von Tür zu Tür und haben sie verkauft.Livia und Lena Rüefli-Metzler aus Marbach haben zusammen mit der Gotte, ihrer Mutter, ihren Cousinen und ihrem Grosi sogenannte Multicolor-Rollen gefilzt. Daraus haben sie Schlüsselanhänger gebastelt und diese vor dem Rebster Markt an einem Stand verkauft.Für die Kinder im FlüchtlingscampDie elfjährige Kira Wider hatte bereits 2018 bei der Sammelaktion von Unicef mitgemacht: «Ich habe mitgemacht, um den armen Kindern in Ruanda zu helfen», sagt Kira Wider, «aber auch weil ich schon immer ein eigenes Café führen wollte.» Die erste Teilnahme hatte ihr so viel Spass gemacht, dass sie wieder mitmachen wollte. Mit ihrem Café Teetasse sammelte die Auerin 300 Franken. «Ich wünsche mir von Herzen, dass ich damit den Kindern helfen konnte und sie von jetzt an ein schöneres Leben haben und es ihnen besser geht.Für die beiden elfjährigen Mirja Baumgartner und Malou Hautle war es die erste Beteiligung, sicher aber nicht die letzte. «Weil wir es hier in der Schweiz so gut haben, wollten wir etwas abgeben», begründen die Freundinnen ihren Einsatz. «Wir backten Brot für Kinder in Not», sagen sie. Weil ihre Mütter ihre Videobotschaft im Whatsapp-Status posteten, hätten viele Personen einfach so gespendet. «Insgesamt haben wir 623.25 Franken eingenommen und den Flüchtlingskindern in Ruanda gespendet», sagt Mirja Baumgartner.Judith Metzler, die Grossmutter von Livia und Lena Rüefli, gilt als Initiantin der Aktion. Sowohl die zwölfjährige Livia wie auch ihre neunjährige Schwester Lena nahmen bereits 2018 an der Sammelaktion teil. «Wir haben 900 Franken gesammelt. Nun hoffen wir, dass die Kinder damit bessere Chancen haben, ein normales Leben zu führen und die Möglichkeit besitzen, etwas zu lernen», sagen die Geschwister, «damit sie so viel Freude, Glück und Liebe erfahren dürfen wie wir in diesem Projekt in und mit unserer Familie.»Auch ohne Sternen-Pokal GewinnerFür die nominierten Rheintaler besteht die Chance, einen Award in Form eines Sternen-Pokals zu gewinnen. «Die ganze Sammelaktion war supertoll und hat mir richtigen Spass gemacht», sagt Kira Wider. «Sicher würden wir uns freuen, wenn wir gewinnen», sagen Mirja und Malou, «aber am Ende geht es nur darum, dass wir den Kindern helfen konnten.» Gleich tönt es von Livia und Lena: «Wir haben uns keine Gedanken gemacht, was wir gewinnen könnten, da der Preis nicht unser primäres Ziel war.» Wer auch immer den Sternenwoche-Award gewinnt, Sieger sind sie allesamt. Die Kinder zeigten nicht nur Eigeninitiative, waren kreativ und hatten Spass, sondern machten die Erfahrung, dass hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen notwendig und ehrenhaft ist.HinweisAm 28. September werden die besten drei Ideen der Kategorien Einzelkind, Geschwister/Freunde, Familien und Schulen gewählt.

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