10.09.2018

Für die Vereine ist es zu eng

Trainings in Nachbargemeinden und ausfallende Einheiten: Die Sportvereine reagieren unterschiedlich auf die knappen Hallenkapazitäten. Nun kämpfen sie Seite an Seite für eine Dreifachturnhalle Gerbe.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Der Gemeinderat Heiden begründet die Notwendigkeit der geplanten Dreifachturnhalle Gerbe mit dem zusätzlichen Bedarf der Sportvereine. Auf eine Zustimmung am 23. September zur Kreditvorlage von 16,2 Millionen Franken (inklusive Ausbauoption) hofft der FC Heiden, dem 150 Junioren angehören. Dessen Präsident Hanspeter Giezendanner sagt: «Im Winter hat es in den Turnhallen Gerbe, Wies und Asyl noch nie genügend Kapazitäten gehabt.» Dies hat einschneidende Folgen: Für die Aktivmannschaften werden Kunstrasenplätze in der Umgebung gemietet, Trainingseinheiten müssen reduziert oder je nach Wetter Lauftrainings im Freien durchgeführt werden. Aufgrund der zu grossen Distanzen sind diese Alternativen für die Juniorenmannschaften nicht möglich. «Deshalb müssen wir teilweise ganze Einheiten ausfallen lassen», bedauert Giezendanner. Als Vorteile einer Dreifachturnhalle Gerbe nennt er die besseren Aufteilmöglichkeiten in der Halle und die Chance, über die Wintermonate wieder mehr trainieren zu können. Positiv sei zudem, dass die Umkleidekabinen und die Infrastruktur im Untergeschoss der Halle auch für den Sportplatz Gerbe genutzt werden könnten, sagt Giezendanner.Zu wenig Platz für die HandballerZusammen mit sieben anderen Heidler Sportvereinen wirbt die BSG Vorderland mit einem Flyer für ein Ja zum Gerbe-Projekt. Der Handballclub zählt über 200 Spielerinnen und Spieler. Trainiert wird grösstenteils in Heiden, dazu einmal wöchentlich in Wolfhalden. Letztere Turnhalle sei aber für ihre Bedürfnisse zu eng, sagt Labinot Povataj, Präsident der BSG Vorderland. In Heiden gibt es jedoch zu wenig Trainingskapazitäten für die Handballer. Oftmals müssen sich des­- halb zwei BSG-Mannschaften zusammen die Dreifachturnhalle Wies teilen. Für die Meisterschaftsspiele genüge diese, sagt Povataj. «Insbesondere für die erste Mannschaft sind die Bedingungen aber nicht ideal, wenn sie keine Dreifachhalle für sich alleine zum Trainieren nutzen kann.» Er hofft deshalb auf den Bau der Dreifachturnhalle Gerbe. «Das würde die Attraktivität unseres Vereins erhöhen.»Heutige Situation hat Nachteile für die SchuleÄhnlich tönt es beim Verein Floorball Heiden. Dieser zählt 130 Mitglieder. Acht Teams spielen Meisterschaft. Für den Trainingsbetrieb müssen die Unihockeyaner nach Trogen und Wolfhalden ausweichen. Röbi Stur­- zenegger, Präsident von Floorball Heiden, befürwortet aus verschiedenen Gründen die Kreditvorlage. Eine verbesserte Infrastruktur bringe den Vereinen, der Schule und der Gemeinde einen Nutzen. Heiden werde in der Lage sein, grössere Anlässe zu organisieren, sagt Sturzenegger. «Als Unihockeyverein werden wir mit einer neuen Dreifachhalle noch mehr zu einem aktiven Dorfleben beitragen können.» Knapp genügend sind die bestehenden Turnhallen für den Schulsport. Im Abstimmungsedikt wird jedoch auf die Unzulänglichkeiten der Asylturnhalle hingewiesen. Die Schüler müssten heute teilweise weite Wege zwischen den Schulhäusern und den Hallen zurücklegen. Eine Erweiterung am Standort Gerbe würde diesen Nachteil entscheidend reduzieren. In der neuen Dreifachturnhalle könnten bis zu drei Schulsporteinheiten parallel stattfinden.

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