11.03.2020

«Für den Kanton nicht prioritär»

Montlingen muss noch länger auf eine Strassenraumgestaltung durchs Dorf warten.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Letztes Jahr wurde die Wasserleitung in der Dorfstrasse von Montlingen erneuert, nachdem sie jahrelang Ärger bereitet hatte und es immer wieder zu Leitungsbrüchen gekommen war. Als Folge der Leitungssanierung ist die Dorfstrasse jetzt mehr Holperpiste als Fahrbahn. Sie braucht einen neuen Belag und soll ihn dieses Jahr bekommen.Damit wäre es jetzt auch an der Zeit für eine zum Dorf passende Neugestaltung des Strassenraums, wie sie bereits an der Vorversammlung vor zwei Jahren angeregt worden war. Doch dafür biete der Kanton nicht Hand, gab Gemeinderat Pascal Benz an der Vorversammlung am Dienstag im «Kreuz»-Saal Bescheid. Das Strassenbauprogramm sei voll. Die Dorfstrasse habe für den Kanton keine Priorität; allenfalls komme man ins Strassenbauprogramm 2024 bis 2028. Und eine Vorfinanzierung durch die Gemeinde lehne der Kanton ab.Die Gemeinde prüft trotzdem, was möglich und was von der Bevölkerung gewünscht ist. Dies auf der Grundlage eines Gestaltungsvorschlags des Montlinger Architekten Lothar Bandel und einer Studie des Raumplanungsbüros Strittmatter Partner. Bereits jetzt ist klar: Die Regelbauweise für eine Kantonsstrasse ist hier nicht möglich – die Verhältnisse sind zu eng. «Etwas anderes als eine Sonderlösung geht gar nicht», stellte Pascal Benz fest.«Eine Strasse ist kein Naherholungsgebiet»Die Teilnehmer der Vorversammlung waren dazu geteilter Meinung. Man will keine «Autobahn», womit eine breite Strasse ähnlich der Hohenemserstrasse durch Diepoldsau gemeint ist. Aber auch keine Pfähle in und an der Strasse wie in Widnau oder Berneck: «Eine Strasse ist eine Strasse und kein Naherholungsgebiet», hiess es etwa. Auf jeden Fall solle die Gemeinde die Anwohner anhören.Ein Baulinienplan könnte den Rahmen für die künftige Bautätigkeit entlang der Dorfstrasse setzen, schlug Lothar Bandel vor. Er stellte zudem eine Rückübernahme der Dorfstrasse durch die Gemeinde in den Raum: Man sei zwar froh gewesen, habe der Kanton sie übernommen. Wäre sie aber noch immer eine Gemeindestrasse, müsste man jetzt nicht warten. Ein Montlinger RücktrittEin Mitglied des Verwaltungsrates der Ortsgemeinde Montlingen wird an den Wahlen im Herbst nicht mehr antreten: Niklaus «Kläus» Loher. Ausserdem informierte Präsident Harald Herrsche an der Vorversammlung über einen Wechsel im Büro der Ortsgemeinde: Bereits am 1. April übernimmt Michaela Lüchinger von Petra Weder das Aktuariat und das Kassieramt.

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