30.11.2021

Für den Erhalt und gegen das Vergessen

Der Lotteriefonds unterstützt drei Renovationen in Altstätten und Thal sowie eine Freiluftausstellung entlang der Grenze.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Am gestrigen zweiten Tag seiner Novembersession hat der Kantonsrat die zweite Tranche der diesjährigen Lotteriefondsbeiträge gesprochen. Ins Rheintal gehen dieses Mal vor allem Beiträge zur Denkmalpflege, wobei der grösste für denkmalpflegerisch bedingte Kosten bei der Renovation der Villa Locher an der Trogenerstrasse ob Altstätten bestimmt ist.[caption_left:Die Villa Locher an der Trogenerstrasse ob Altstätten.]In den Unterlagen des Kantonsrats wird die in einer herrschaftlichen Parkanlage liegende Villa aus dem Jahr 1925 als wichtige Zeugin der Stickereizeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Innen ist sie reich mit Malereien und Schnitzereien geschmückt. Im Zuge von Renovierungsarbeiten werden auch historische Deckenmalereien und eine freigelegte bauzeitliche Tapete instandgestellt. Von den Gesamtkosten von 570'000 Franken sind 217'579 Franken denkmalpflegebedingt. Der Kanton leistet daran den für solche Kulturobjekte von kantonaler Bedeutung üblichen Beitrag von 30 Prozent, gerundet 65'300 Franken.Zum selben Satz leistet der Kanton einen Beitrag in Höhe von gerundet 27600 Franken an die Umgebungsgestaltung des Museums Prestegg in Altstätten, nämlich an die Gartenanlage und Umfassungsmauer sowie an Arbeiten am Lusthäuschen und am Gewölbe darunter. Die Gesamtkosten dieses Teilprojekts zur Erneuerung der Liegenschaft Prestegg belaufen sich auf 499'700 Franken; denkmalpflegebedingt anrechenbar sind 91'995 Franken.[caption_left:Die Museumsliegenschaft Prestegg in Altstätten.]22'500 Franken sind für Renovationen am schmucken alten Wohnhaus an der Höflistrasse 7 in Thal bestimmt, das ebenfalls ein Kulturobjekt von kantonaler Bedeutung ist. Die Dachkonstruktion und die repräsentative Giebelfront dürften aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen, andere Gebäudeteile erachten Fachleute für weit älter ; sie dürften ihren Ursprung in der für die Region typischen Weinproduktion haben.[caption_left:Das Wohnhaus an der Höflistrasse 7 in Thal.]Das Hauptgebäude wurde 2004 umfassend und mit grossem Engagement der Eigentümerschaft renoviert. Inzwischen weisen Fassaden und Dächer witterungsbedingte Abnutzungen auf. Besonders die Fassadenputze, das Holztragwerk und die Dachhaut benötigen eine sorgfältige Reparatur. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 195'000 Franken, wobei 74'849 Franken denkmalpflegebedingt anrechenbare Aufwendungen sind.Flüchtlingsschicksale am Rhein und an der IllUnter dem Kapitel «Geschichte und Gedächtnis» unterstützt der Kanton ausserdem mit einem Beitrag von 25000 Franken aus dem Lotteriefonds ein Projekt des Jüdischen Museums Hohenems. Entlang des Rheins und der Ill – vom Bodensee bis ins Montafon – sollen auf Velowegen, an Bahnhöfen und bei Brückenpfeilern beidseits der Grenze an rund 50 Stationen mittels teils interaktiven Installationen an das Schicksal von Menschen erinnert werden, die während des zweiten Weltkriegs  vor den Nazis über die Grenze im Rheintal flüchteten.[caption_left:Das Rohr bei Diepoldsau - während des zweiten Weltkriegs für viele Flüchtende die Rettung vor nationalsozialistischen Häschern.]Das Projekt kostet rund 145000 Franken. Nebst dem Kanton St. Gallen leisten seitens der öffentlichen Hand auch das Land Vorarlberg, verschiedene Gemeinden, die Rheintaler Kulturstiftung und der Verein Südkultur Beiträge.

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