08.07.2022

Für den angestrebten Schutzwald sind stabile Bäume das Ziel

Die Bauarbeiten am Aufforstungs- und Verbauungsprojekt am Stauberengrat ob Frümsen sind grösstenteils abgeschlossen.

Von Corinne Hanselmann
aktualisiert am 02.11.2022
Auf die Pflege des aufwachsenden Waldes wird in den nächsten Jahren der Fokus gelegt. Das sagte Revierförster Simon Zürcher kürzlich anlässlich der jährlichen Begehung der eindrücklichen Gleitschneeschutzverbauung zwischen Sax und Sennwald. Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Forst, Jagd, Naturschutz, Wildhut, politischer Gemeinde, Ortsgemeinden und Waldeigentümern liessen sich den aktuellen Stand des in den 1990er-Jahren gestarteten Projekts zeigen.Kastanienholz dauerhafter als angenommenRund fünf Millionen Franken wurden seither investiert, über 8000 Dreibeinböcke gebaut und über 30000 Bäume gepflanzt. 709000 Franken beträgt das Budget der bis 2024 laufenden fünfjährigen Periode – das sind rund 140000 Franken jährlich. Getragen wird das Projekt zu 75 Prozent von Kanton und Bund, den Rest übernimmt die Gemeinde Sennwald.Zum ersten Mal führte Simon Zürcher durch das Projektgebiet. Er ist nach seinem Wechsel von Altstätten hierher seit bald einem Jahr Revierförster und Betriebsleiter der Forstgemeinschaft Sennwald (FOG). Es zeige sich, dass die Lebensdauer der Dreibeinböcke eher länger als die angenommenen 25 Jahre sei, erklärte er. An einer frischen Schnittfläche zeigte er, dass das Holz nur gerade einen bis zwei Millimeter tief etwas verwittert ist. «Das Kastanienholz ist sehr dauerhaft», so Simon Zürcher.Mitarbeiter wissen, worauf es beim Bau ankommtAnhand eines Anschauungsbeispiels erklärte David Peyer, Mitarbeiter der Forstgemeinschaft, die Bauweise eines Dreibeinbocks. «Dabei arbeiten wir mit der Wasserwaage, damit wir im richtigen Winkel bauen», sagte er. Genauigkeit sei wichtig und lohne sich. «Man darf sagen, dass man die Bauweise hier fast zur Perfektion getrieben hat», ergänzte Simon Zürcher. In den vergangenen 30 Jahren haben die Mitarbeitenden der Forstgemeinschaft viel Erfahrung gesammelt. Sie wissen inzwischen genau, worauf es beim Bau der Dreibeinböcke ankommt. «Dieser Lernprozess der vergangenen Jahrzehnte hat dazu beigetragen, dass wir nach dem Winter jeweils sehr wenige Schäden haben», so Zürcher.Bei der Pflege begünstigt man verschiedene ArtenDer Revierförster ist zufrieden: Die Pflanzen gedeihen gut. Sie wachsen zwischen 20 und 50 Zentimeter im Jahr. «In den kommenden Jahren sind Pflegemassnahmen nötig.» Darauf wird nun der Fokus gelegt, denn die Bauarbeiten an sich sind mehr oder weniger abgeschlossen. Punktuell sind Ausbesserungen nötig: 2021 wurden noch 96 neue Böcke gebaut. Zudem wurden 300 Meter der Erschliessungswege mit Schwellen gegen das Abrutschen gesichert. «Gute Wege sind für die Arbeitssicherheit wichtig.»Beim Blick in die Projektfläche sieht man relativ viele Fichten. Damit es keinen flächigen Ausfall gibt – sollte dieser Baumart künftig beispielsweise ein Schädling oder das Klima Probleme bereiten – wird man bei der Pflege möglichst auch auf andere Baumarten setzen und Lärchen, Bergahorn, Föhren, Mehlbeere und Vogelbeere begünstigen. Simon Zürcher: «Das Ziel ist, dass hier möglichst stabile Bäume heranwachsen.» Sie sollen schliesslich in Zukunft den Schnee am Abrutschen hindern und Lawinen verhindern.Gefallen am aufwachsenden Wald findet auch das Rotwild. «Wir arbeiten daran», so Simon Zürcher, der nicht nur Förster, sondern auch Jäger ist. Damit das Rotwild sich hier nicht flächig ausbreitet, wird mit der Jagdgesellschaft Sennwald Nord jährlich eine Jagd dem First entlang organisiert. Auf diese Weise versucht man, die vom Wild verursachten Schäden in Grenzen zu halten.

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