23.07.2018

Fünftägige Konzertreise mit einem grossartigen Abschluss

Die Stadtmusik Altstätten (SMA) verbrachte die Tage vom 11. bis 16. Juli in Yerevan, der Hauptstadt Armeniens. Dort trat sie in einem Saal auf, der 1400 Besuchern Platz bietet. Dirigent Benjamin Zwick ist vom Ausflug in den Kaukasus begeistert.

Von pd/red.
aktualisiert am 03.11.2022
Dirigent Benjamin Zwick brachte die Idee, nach Armenien zu reisen. Er kam bei einem Gespräch mit ehemaligen armenischen Mitstudenten darauf. Das jährlich stattfindende Alexander-Arutiunian-International-Wind-Festival» bot der SMA die ideale Möglichkeit, im Ausland aufzutreten. Die Stadtmusik ermöglichte sich die fünftägige Reise durch erfolgreiche Konzerte und Arbeitseinsätze an Festen. Zudem konnte sie auf grosse Unterstützung von Sponsoren zählen.65 Altstätter Musikanten waren bei der Reise dabeiAm 11. Juli ging es für 65 Orchestermitglieder mit dem Car an den Zürcher Flughafen. Ein mehrstündiger Flug mit Zwischenhalt in Wien raubte den Musikern den Schlaf, doch alle überstanden die Reise gut.Am ersten Tag in Yerevan fand die erste Probe statt, am Freitag folgte mit der Probe in der Aram Khachaturian Concert Hall im Opernhaus Yerevans ein erstes Highlight. In einem Saal zu proben, der 1400 Besucher fasst, war für die meisten neu. Die ersten 45 Minuten durfte das Orchester mit dem Dirigenten Karen Durgaryan proben. Dies war für beide Seiten spannend, auch, weil Durgaryan sonst in der Oper und Ballettmusik zu Hause ist. Gegen Ende der Probe kam Klarinettist Davit Gyulamiyran auf die Bühne. Mit ihm wurde ein Stück für das Konzert am Ende der Reise eingeübt. Gyulamiyran hat einige Jahre als Solo-Klarinettist in der Oper Yerevans gespielt und studiert zurzeit Klarinette bei Fabio di Càsola an der Zürcher Hochschule der Künste.Gespannt erwarteten die Musiker die Probe am Samstag mit dem begnadeten Trompeter Rubén Siméo. Narine Arutiunian, Tochter des weltbekannten Komponisten, ermöglichte das Engagement des spanischen Spitzentrompeters. Das Trompetenkonzert von Alexander Arutiunian ist eines der bekanntesten dieser Art und gehört zum Standardrepertoire jedes Trompeters. Das Verständnis zwischen Solist, Dirigent und Orchester klappte auf Anhieb.«Das Trompetenkonzert hat Arutiunian weltweit berühmt gemacht. Es ist abwechslungsreich und zeigt von warmer russischer Tonsprache über melancholisch anmutende armenische Volksmusik alles, was man sich für ein solches Konzert wünschen kann. Das Konzert hier, im Heimatland und der Geburtsstadt des Komponisten, aufzuführen, ist eine Ehre», sagte Zwick.Nach der Probe machte sich die Stadtmusik für die Parade vom Platz der Republik bis zum Opernhaus bereit. Danach eröffnete sie das internationale Filmfestival der goldenen Aprikose. Diese Auftritte waren Werbung für das Konzert am Tag darauf.Der Sonntag startete mit der letzten Probe vor dem Auftritt. Dann begann das Konzert im Opernhaus mit einer Rede des Schweizer Botschafters Lukas Gasser. Die SMA eröffnete es nach der Rede mit dem Stück «Divertimento» von Oliver Waes­pi. Dann kam das Klarinettenkonzert von Artie Shaw, gespielt von Davit Gyulamiryan. Im Stück «Duduk Of The North» wagte sich Vereinsmitglied Rafael Frei an das Duduk, das Nationalins­trument Armeniens. Es folgte mit «Armenian Dances Part 2» von Alfred Reed ein Stück in drei Sätzen. Das «Alexander Arutiunian Trompetenkonzert» mit Rubén Siméo bildete den Höhepunkt und Abschluss des Konzerts.Die intensive Auseinandersetzung mit armenischer Kultur und Musik wurde vom Publikum geschätzt. Mit tosendem Applaus und einer Standing Ovations wurde die Stadtmusik Altstätten gewürdigt. «Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich an das Konzert denke», sagte Dirigent Zwick Tage danach.Nebst den Proben blieb auch Zeit, das Land und die Kultur zu erkunden. Sei es bei traditionellem Essen oder bei Besuchen des Tempels Garni oder des Klosters Geghard. Die SMA-Mitglieder tauchten überdies ins Nachtleben Yerevans ein. Es war für alle eine unvergessliche Reise. «Wir haben in Armenien viele Menschen mit unserer Musik berührt. Das ist für mich das Höchste, was man als Musiker erreichen kann», sagte Zwick. (red/pd)

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