18.09.2020

«Frauezmorge» mit Sammlung für geflüchtete Frauen

Am Samstag. 5. September, hatten der Frauenverein und die evangelische Kirchgemeinde zum Frauezmorge eingeladen. Der Vortrag von Raquel Herzog war eindrücklich und bewegend. Sie berichtete von der SAO Association zur Rettung geflüchteter Frauen und Mütter in Griechenland. 50 % der Flüchtlinge weltweit sind Frauen, auch wenn in den Medien vor allem junge Männer gezeigt werden, die sich auf den Weg machen müssen in eine ungewisse Zukunft. Frauen sind ganz besonders gefährdet und sexuellen Übergriffen ausgesetzt, ausgeliefert den katastrophalen sanitären Verhältnissen in den Lagern, die vierfach überbelegt sind. Corona stellt noch eine zusätzliche Gefährdung dar. Raquel Herzog schaute am 2. September 2015 Nachrichten, als sie das Foto von dem fünfjährigen Aylan Kurdi sah, dessen kleiner Körper tot am Strand in Griechenland angespült worden war. «Kann ich einfach mein Leben weiterführen, als ob ich es nicht gesehen hätte?», fragte sie sich, um dann nachts noch einmal aufzustehen und einen Flug nach Lesbos zu buchen. Einen Monat später landete sie dort, um dann sogleich an einer Bootsrettung teilzunehmen. Die älteste Frau, die ihr begegnete, war Amina, eine 93-jährige Grossmutter aus Syrien. Für Kinder und unbegleitete Jugendliche gibt es Familienzusammenführungsprogramme, nicht jedoch für betagte Flüchtlinge. Die Referentin aus Zürich hat Amina vorübergehend bei sich aufgenommen und später eines der Projekte nach ihr benannt. Damals gab es noch keine Projekte für Frauen. Und auch heute kommen nur 0,4 % der gesamten Förderungsmittel Frauenprojekten zugute. SAO bietet Nahrung, Sanitärbedarf, Kleidung, Rechtsberatung, psychosoziale Betreuung und Mütterberatung. Nähkurse und Förderung der Ta-lente der Mädchen und jungen Frauen. Studentinnen erhalten Hilfe bei der Suche nach einem Studienplatz. Die nach einer Nymphe benannte Organisation arbeitet mit der Deza zusammen. Ein einziges Bild hat bei Raquel Herzog eine Wende ausgelöst. Durch ihr Engagement erfahren viele Frauen auf der Flucht, ob jung oder alt, mit oder ohne Kinder, dass sie von der Welt und von Gott nicht vergessen sind. (pd)

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