19.03.2018

Frauen-Karriere in der Kirche

Am 8. März war Internationaler Tag der Frauen. Wieder schrieb und redete man viel über Frauen in der Gesellschaft und Arbeitswelt. Aufgefallen ist mir auf dem kirchlichen Portal www.kath.ch der Artikel «Staat und Gesellschaft brauchen mehr Theologinnen». Darin wendet sich Kirchenrechtlerin Astrid Kaptijn an junge Schülerinnen. Sie will sie dazu ermuntern, ein Theologiestudium aufzunehmen. Denn «Frauen haben ihren Platz nicht nur in Klöstern», schreibt sie. Sie selbst ist Beispiel dessen, dass ihre Aussage zutrifft.

Von vdl
aktualisiert am 03.11.2022
Astrid Kaptijn verschweigt nicht, dass die katholische Kirche selbst das Hindernis ist, weil sie die Weihe Männern vorbehält.Meines Erachtens zieht Astrid Kaptijn den falschen Schluss: Sie sieht das Theologiestudium als idealen Einstieg ins Berufsleben und appelliert an den Staat, mehr Theologinnen anzustellen. Denn mag eine Theologin nicht mehr in der Kirche arbeiten, muss sie kreativ sein, will sie einen anderen Arbeitgeber finden.Ich meine, die katholische Kirche müsse eben diese Kreativität entwickeln. Jede Frau, die einen kirchlichen Beruf wählt, entscheidet sich von Anfang an für eine begrenzte Karriere, weil sie niemals geweiht werden wird.Männern verspricht der Bischof mit der Weihe einen lebenslangen Arbeitsplatz. Frauen sind in kirchlichen Berufen willkommen, solange es an Personal mangelt. Warum bietet die katholische Kirche ihnen nicht die gleiche Perspektive wie Männern? Das wäre verantwortungsvoll.

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