04.02.2019

Frauen beten für Sloweninnen

Am Freitag, 1. März, beten Frauen rund um den Globus für das gleiche Anliegen: Gastfreundschaft gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft. Mit Spenden werden Projekte in Slowenien unterstützt.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenIm Jahr 2001 wurde in Slowenien der Weltgebetstag zum ersten Mal gefeiert. Der Impuls dazu kam aus der Schweiz. Und nun haben slowenische Frauen eine Liturgie zum Thema «Kommt, alles ist bereit!» erarbeitet. Diese Aufforderung steht in einem Gleichnis, das Jesus im Lukasevangelium erzählt (Lk 14, 17): Die zu einem Gastmahl Eingeladenen haben sich alle entschuldigen lassen. Der Gastgeber ist enttäuscht und lässt Arme, Behinderte und Randständige an sei­- nen Tisch bitten, damit das Fest doch noch stattfinden kann. Dieses Gleichnis nehmen die Verfasserinnen der Feier zum Anlass, zu fragen, wie es hierzu­lande um die Gastfreundschaft gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft steht. Porträts von Frauen in für Slowenien typischen Situationen illustrieren das Thema aus verschiedenen Per­spektiven. Slowenien ist die nördlichste der ehemaligen Teilrepubliken Jugoslawiens. Es grenzt im Süden an Kroatien, im Westen an Ita­-lien und an die adriatische Küste, im Norden an Österreich und im Osten an Ungarn. Mit einer Fläche von 20273 km2 ist Slowe­-nien etwa halb so gross wie die Schweiz.Wie die Schweiz gehört Slowenien zu den Alpenländern. Der höchste Berg ist mit 2864 m der Triglav (Dreispitz), der als nationales Symbol sogar die slowenische Flagge ziert. Slowenien ist eines der waldreichsten Länder Europas; darin leben etwa 700 Braunbären. Slowenien hat ei­- ne lange, bewegte Geschichte: Von einer hochstehenden Kultur in prähistorischer Zeit bis zur heutigen demokratischen parlamentarischen Republik. Als Slowenien Teil der sozialistischen Republik Jugoslawien war (1945 bis 1991), wurden etliche Angehörige von Religionsgemeinschaften diskriminiert. Seit 1991 ist Slowenien ein unabhängi­- ger Staat und seit 2004 Mitglied der EU. Der Weltgebetstag fällt in diesem Jahr auf den 1. März. Manche Liturgiegruppen in der Region laden an einem anderen Tag zum Gottesdienst ein (siehe Kasten).Die Rheintaler Frauen bereiten die Feiern vor und stützen sich dabei auf Vorlagen der slowenischen Christinnen. Die hiesigen Liturgiegruppen laden zum gemeinsamen Gebet ein, vermitteln Informationen zum Schwerpunktland und berichten von Problemen, die Frauen dort täglich bewältigen müssen. Mancherorts schliesst sich der Andacht oder der Messfeier ein geselliges Beisammensein an.Frauen spenden für Frauenprojekte in SlowenienZum Weltgebetstag gehört auch, dass sich die Frauen hierzulande nicht nur im Gebet mit jenen in Slowenien solidarisieren, sondern auch Förderprojekte mit Spenden unterstützen: Im Projekt Mütterhaus in Ljubljana wird Frauen nach Gewalterfahrung oder Trennung ein sicherer Ort gewährt. Dort finden sie bis zu zwölf Monate lang Unterkunft und therapeutische Betreuung. Sie können Kraft sammeln und neue Perspektiven finden. Psychosoziale Beratung, medizinische Behandlung, berufsbildende Kurse, Unterstützung bei der Arbeitssuche und bei der Beantragung einer dauerhaften Aufenthaltsbewilligung wird jenen Frauen im Projekt Ključ zuteil, die in Ljubljana Opfer von Menschenhandel sind.Sozial benachteiligte Frauen können sich an das Pravni Center in der Region Primorska wenden. Dort erhalten sie zum Beispiel bei häuslicher Gewalt eine Rechtsberatung von ehrenamtlich tätigen Juristinnen.Kinder und Jugendliche, die Opfer schwerer familiärer Misshandlung sind, erhalten im Projekt «Junge Menschen und Sexualität, Beziehung und Verantwortung» eine physische und psychische Betreuung.Eine kostenlose telefonische Beratung und Unterstützung bekommen in Ljubljana Frauen und Kinder mit Gewalterfahrung beim SOS-Nottelefon.Hinweis www.wgt.chDer Weltgebetstag wird rund um den Globus am 1. März gefeiert. Manche Liturgiegruppen weichen von dem Datum ab. Hier die Termine in der Region, die der Redaktion vorliegen. Teilweise werden die Gottesdienste regional organisiert, in diesen Fällen wird nur der Veranstaltungsort genannt.Sonntag, 17. Februar: Altstätten: 9.30 Uhr, evangelische Kirche.Donnerstag, 28. Februar: Widnau, 19 Uhr, Kirchgemeindehaus.Freitag, 1. März: Lüchingen: 8.45 Uhr, Kirche; Buechen-Staad: 9 Uhr, evangelische Kirche; St. Margrethen: 14 Uhr, evangelische Kirche; Oberegg: 14 Uhr, Kirche; Altstätten: 19 Uhr, Kirchgemeindehaus; Au: 19 Uhr, Pfarreiheim; Balgach: 19 Uhr, Frongarten; Diepoldsau: 19 Uhr, katholische Kirche. Sax: 19.30 Uhr, KGH.Samstag, 9. März: Kriessern: 17 Uhr, Kirche.Samstag, 23. März: Freienbach: 19.30 Uhr, Kapelle. (vdl)

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