«Die anhaltend hohen Temperaturen der letzten Wochen haben in vielen Gewässern bundesweit den Fischen zu schaffen gemacht», schrieb «Die Zeit» am 13. Juni. Im Neckar habe man wegen des niedrigen Sauerstoffgehaltes im Wasser Belüftungsmassnahmen treffen müssen. In Berlin habe man binnen etwa zwei Wochen sieben Kubikme-
ter tote Fische abgefischt und entsorgt. Hauptsächlich seien Weiher und Kanäle betroffen gewesen.An vier Orten Forellen abgefischt
Das warme Wetter ist an den Gewässern im St. Galler Rheintal nicht spurlos vorübergegangen. Marcel Zottele, Fischereiaufseher im Rheintal: «In der Hitzeperiode Ende Mai hatten wir Mühe mit Wassertemperaturen. An Kiessammlern an vier Bächen im Oberrheintal, einer in Eichberg habe ich abfischen müssen.»
Die Fische habe er in den Rheintaler Binnenkanal umgesiedelt. Dort erreiche die Wassertemperatur sehr selten über 18 Grad Celsius. Abgefischt hat der Fischereiaufseher nur Bachforellen, ausser ein paar karpfenartige und andere Kleinfische, die sich in der Nähe der Forellen aufhielten. Es ist keine Sauerstoffzufuhr nötig
«Im Gegensatz zu den Forellen halten Weissfische deutlich höhere Temperaturen aus», sagt Zottele. Der Fachliteratur ist zu entnehmen, die Forellen stellen bei etwas mehr als 20 Grad Celsius das Fressen ein, ab 23 bis 24 Grad sind die Edelfische bereits in Lebensgefahr. Im Gegensatz zu Deutschland habe man Rheintaler Gewässer noch nie belüften müssen. Mit zu geringem Sauerstoffgehalt im Wasser habe man weniger Probleme, als mit den hohen Temperaturen und niedrigen Pegelständen in den Fliessgewässern.