26.04.2019

Flucht aus dem Goldfischglas

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Ausbrechen zu neuen Horizonten! Sie sind mit mir doch einig, dass es Tierquälerei ist, Gold­fische ein Leben lang in einem Kugelglas ihre Runden drehen zu lassen.Genauso gibt es auch die Menschenquäler, die uns täglich vorschreiben wollen, was wir in unserem Garten pflanzen, braten, mähen und faulenzen dürfen. Dabei ist das Gartenleben doch so vielseitig und müsste demnach frei sein für jeden. Mit einem Hausgarten oder Pflanzplätz können wir unsere Vorstellungen von Kreativität und Lebensstil ausleben. Der eine oder die andere möchte sich von eigenem Gemüse und Obst gesund ernähren. Von Frühling bis Winter wird gesät, gepflanzt, gepflegt und geerntet. Gärtner und Gartencenter offerieren Setzlinge und Samen in rauen Mengen. Man muss nur noch auswählen und zugreifen.Nicht jeder ist so hungrig nach frischem Grün. Genauso legal ist es, sich mit all der Schönheit in Farben und Düften zu umgeben. Blumen – nicht nur attraktiv für Bienen und Schmetterlin- ge – für eine Blühsaison oder als mehrjährige Gartenfreunde sind einem wichtig. Mit Liebe und Hingabe pflegt man sein Rosenbeet, bindet Sonnenblumen auf und Dahlien zusammen, düngt, wässert und hätschelt die bunte Pracht. Und dann gibt es auch den Liebhaber von Naturgärten, sein grosser Traum sind die vielen Insekten, Bienen wie Schmetterlinge. Biodiversität ist das gerade angesagte Modewort. Biodiversität heisst soviel wie: grösstmögliche biologische Vielfalt, eine explosive Vielfalt, die nicht vor einer Gartengrenze halt macht. Darum darf auch meiner Meinung nach keine der verschiedenen Gartenkulturen und Gartenansprüche beschönigt oder verteufelt werden. Meine Bitte als passionierter Gärtner und angefressener Naturliebhaber ist: Lassen Sie jedem seinen Spielplatz, sperren Sie ihn nicht mit Vorurteilen in sein Goldfischglas. Wir müssen uns einsetzen, alle Gartenaktivitäten mit so wenig naturschädigenden Emissionen wie möglich durchzuführen. Reduktion chemischer Düngemittel, Gifte und Pflanzenschutzmittel tut Not. Lange geht’s nicht mehr mit der heute praktizierten Mentalität. Läuse? Ein Spray – und weg. Rasenunkraut? Ein Spray – und weg. Mehr Stickstoffdünger bringt nun mal nicht mehr gesunden Ertrag.Bert StankowskiWeisslingen www.hostako.npage.eu

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