07.08.2018

Flieger schauen auf der Terrasse

Der Neubau des Fliegermuseums am Airport ist am Entstehen. Museumsmanager Wolfgang Bernecker informierte beim Rundgang über Architektur und Konzept der künftigen Ausstellung.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard Huber2019 wird ein wichtiges Jahr für die Museumslandschaft in der Bodenseeregion. Und ein wichtiges Jahr für das bisherige Flugzeugmuseum, das sein 25-jähriges Bestehen feiern wird. Denn am 20. und 21. Juli, am Tag des fünfzigjährigen Jubiläums der Mondlandung, wird das Fliegermuseum/Fahrzeugmuseum Altenrhein eröffnet werden. An der Baustellenführung vom Sonntag wurde der Museumsneubau der Öffentlichkeit vorgestellt.Es wird eine dreistöckige Konstruktion mit begehbarer Dachterrasse und Aussicht auf Rollbahn und Bodensee. Grossflächig verglaste Ausstellungsflächen mit 1050 m2 pro Stockwerk, getragen durch Aussenwände und eine einzige Stützsäule. Um die grossen Lasten der ausgestellten Flugzeuge und historischen Fahrzeuge tragen zu können, werden die Zwischendecken wie beim Brückenbau mit in den Beton eingegossenen Stahlseilen und Hohlkugeln stabilisiert und auf diese Weise so leicht wie möglich gehalten.Hebebühnen für Fluggeräte und AutosÜber aussen- und innenliegende Hebebühnen werden Fluggeräte und Autos in die oberen Stockwerke transportiert und gehoben werden können. Wobei die Ausstellungsgegenstände, die die technische Entwicklung des letzten Jahrhunderts abbilden werden, «nur» die Grundlage des Museumsbetriebs sein sollen, wie Museumsmanager Wolfgang Bernecker anlässlich des Rundgangs erklärt. «Die Exponate sollen Geschichten erzählen, Geschichten nicht nur über ihre Technologie, sondern über ihre Zeit, über die soziologischen und wirtschaftlichen Hintergründe.»Dies wird durch ein vollkommen neuartiges audiovisuelles Konzept möglich sein, das die Daten und Geschichten um das Exponat mit den Interessen und der Position der Besucher und deren Position in der Gebäudestruktur verknüpft. Und die Maschinen, Motoren und Fahrzeu­-ge über Lautsprecher, Screens, Smartphones und Licht direkt zu den Besuchern sprechen lässt. So werden Geschichten erzählt, wie etwa jene über die legendäre De Havilland Vampire, die in der Schweizer Armee von 1951 bis 1990 im Einsatz war und von der einhundert Stück in Lizenz in Emmen gebaut wurden. Diese einstrahlige Maschine hatte bis 1960 keinen Schleudersitz. Ein Notausstieg war praktisch unmöglich. Nachträglich wurden dann nach und nach Martin-Baker-Schleudersitze eingebaut. Problem? Wie sollten bis zur Vollausrüstung der Flotte die Düsenflieger verteilt werden? Die pragmatische Schweizer Lösung bestand darin, dass nur verheiratete Piloten die Geräte mit Schleudersitz bekamen. Was dazu führte, dass bald nahezu alle dieser Flugzeugführer eine Angetraute vorweisen konnten.Rolls-Royce-Motoren in Flugzeugen und in AutosAus dem Zusammenschluss des Fliegermuseums Altenrhein mit den bekannten Ausstellungsmachern Bernhard und Johannes Vonier, die in Dornbirn das grösste Rolls-Royce-Museum der Welt betreiben, zum FFA, was für Fliegermuseum/Fahrzeugmuseum Altenrhein steht, ergeben sich tolle Möglichkeiten. So wird etwa der Kampfjet Hawker-Hunter aus 1958, von Rolls-Royce-Fahrzeugen und Triebwerken aus derselben Epoche begleitet. Beim Besichtigungsgang stellte Wolfgang Bernecker fest: «Ein grosses Werk braucht viele findige und innovative Köpfe, die das Gelingen des Projekts versichern.»

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