31.12.2018

Fliegender Wechsel zwischen den Jahren

Wechselspiel: Eben noch Weihnachten, jetzt schon Silvester. Dort, wo sowohl Weihnachtsbäume als auch Feuerwerk verkauft werden, muss rasch Platz geschaffen werden. Was passiert mit den übrig gebliebenen Bäumen?

Von acp
aktualisiert am 03.11.2022
Ein geschmückter Weihnachtsbaum ziert fast jede Wohnung. Dabei schlägt ein echter Nadelbaum in Sachen Beliebtheit die Plastikvariante immer noch um Längen. Meist bis Dreikönig steht der Tannenbaum geschmückt, wenngleich mit zunehmend hängenden Ästen und fallenden Nadeln, in den Wohnstuben.Gute Planung spart EntsorgungWas aber passiert mit den Bäumen, die es gar nicht erst ins Wohnzimmer schafften? Wie viele bleiben bei den Verkaufsstellen liegen? Lediglich vier Bäume blieben beim Coop Heerbrugg zurück, gibt Geschäftsführer Patrik Bischofberger Auskunft. Bei der Bestellung, die jeweils bereits im Frühsommer über die Zentrale erfolgt, orientiere man sich an den Verkaufszahlen des Vorjahres, sagt Bischofberger. 400 Tannenbäume hat er in diesem Jahr bekommen. Die übrig gebliebenen Bäume werden «einer regionalen Entsorgungsfirma zur Kompostierung übergeben», teilt Julia Winterhalter von der Coop Medienstelle Ostschweiz mit.Im Vorjahr hatte noch ein Schild im Verkaufszelt in Heerbrugg darauf hingewiesen, dass übrig gebliebene Tannenbäume dem Walter Zoo in Gossau geliefert würden. Tatsächlich erhielt der Zoo nach dem Fest 2016 und 2017 eine grosse Mulde voller Tannenbäume. «Wir nutzen Tannenbäume als Beschäftigungs­objekte für unsere Grosskatzen, Schimpansen und die Keas», sagt Karin Federer vom Walter Zoo. Kleine Mengen würden auch von Zebras gefressen. «Die Menge an Bäumen, die wir in den Vorjahren erhielten, ist jedoch einfach zu gross gewesen,», fügt Karin Federer an, weshalb man in diesem Jahr auf die Gratislieferung verzichtet habe. Etwa zwanzig Bäume erhält der Zoo nun von Privatpersonen.Von den 1040 in diesem Jahr zum Verkauf stehenden Weihnachtsbäumen bei der Landi in St. Margrethen blieben etwa 20 zurück. Im letzten Jahr habe man die übrig gebliebenen Bäume teils für den örtlichen Funken abgegeben, heisst es seitens der Landi. Ein Kunde habe in diesem Jahr nach den Feiertagen zwei Bäume zu Dekorationszwecken abgeholt. An das Sprichwort «Einer ist keiner» fühlt man sich bei den Worten Heidi Giovanolis erinnert: «Ein einziger Weihnachtsbaum ist übrig», sagt die Mitarbeiterin der Bucher AG aus Widnau. Der Gartenbaubetrieb bezieht seine Tannenbäume zu einem guten Teil aus Dornbirn. Die ganz grossen Bäume kommen aus einer Christbaumzucht im Thurgau und werden von einem Gärtner persönlich vor Ort ausgewählt und nach Widnau gebracht. «Wir hätten mehr Bäume verkaufen können», sagt Heidi Giovanoli. Vor allem die grossen Christbäume seien sehr gefragt gewesen.Einzuschätzen, wie viele Bäume zu verkaufen sind (und in welcher Grösse), ist – so scheint es – eine Kunst. Im Zweifel werden dann einige Bäume weniger verkauft, als es hätten sein können; dafür bleibt jedoch eine geringere Zahl geschlagener Bäume zurück, für die nach dem Fest kaum jemand Verwendung hat.    

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