Ja und nein. Die Flechten bestehen aus einem Pilz und einem Algen- oder Cyanobakterienpartner und gehören darum zu den symbiotischen Organismen. Normalerweise schädigen sie den Austrieb von Knospen an Gehölzen nicht direkt. Sie wachsen aber auf der Oberfläche von Baumrinden, an Ästen und Trieben bis zu deren Spitzen. In einigen Fällen, wie bei mir, können jedoch übermässig dichte Flechtenkolonien entstehen.
Das kann auf der Rinde den Austausch von Licht und Luft behindern, was zu einer verminderten Fotosynthese, also den Hauptaktivitäten der Pflanzen, führen kann. Natürlich kann sich damit ein dichter Belag negativ auf das Wachstum und die Gesundheit des befallenen Gehölzes auswirken.
Entgegengesetzt anderer Meinungen von Naturfreunden können dichte Flechten in einigen Fällen sogar ein Anzeichen für Umweltverschmutzung sein, natürlich besonders für die Luftverschmutzung, da ein hoher Gehalt an Luftschadstoffen das Wachstum von Flechten begünstigen kann.
Das Vorhandensein bestimmter Arten von Flechten kann darum auf eine schlechte Luftqualität hinweisen. So ist ihr Auftreten auf Gehölzen im Garten oft auch ein indirektes Zeichen für potenzielle Umweltschäden. Deshalb meine ich, wir sollten das Eine tun, und das Andere nicht lassen. Wo es zu viel an Flechten ist, entferne ich es. Das funktioniert übrigens sehr gut mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch.