10.05.2018

Finanzplan wegen SFS-Umzug nicht aus dem Lot

Den Umzug des Unternehmens von Au nach Widnau bezeichnete die SFS-Geschäftsleitung kürzlich als reine Formalität. Auer Bürger aber sorgen sich um Steuereinnahmen und die Gemeindefinanzen.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Am 25. April haben die Stimmberechtigten an der Generalversammlung der Firma SFS einer Statutenänderung zugestimmt, die SFS zu einer Widnauer Firma macht. Bis dato war als Sitz der Firma die Nefenstrasse 30 eingetragen. Neu wird das bestehende Verwaltungsgebäude an der Rosenbergsaustrasse im Handelsregister aufgeführt.Au erwartet keine grösseren EinbussenDie Firma SFS ist in der Gemeinde Au einer der grössten Arbeitgeber, entsprechend gross sind die Steuereinnahmen. Gerät nun wegen dem Umzug von SFS die Auer Finanzplanung ins Wanken, weil ein grosser Teil der Steuergelder an Widnau verloren gehen?Christian Sepin, Gemeindepräsident von Au: «Nein, wir erwarten deswegen keine nennenswerten Steuereinbussen.» Widnau sei der Sitz der Holding, die in der Regel selbst keine grossen Gewinne erwirtschafte. «Würde die Holding allerdings wider Erwarten grosse Gewinne verbuchen, hätten wir das Nachsehen», sagt Christian Sepin.Dann haben sich Auerinnen und Auer vergeblich um den Finanzplan gesorgt? Der Auer Gemeindepräsident erinnert sich und sagt: «Keineswegs – auch wir waren nervös, als wir davon erfahren haben.» Die Gemeinde­räte hätten sich ebenfalls Gedanken gemacht, was die Umsiedlung des SFS-Firmensitzes zu bedeuten habe.Höhere Gewinne durch Mieteinnahmen möglichWie in der Fachlektüre zu lesen ist, zahlen Holdinggesellschaften nach Schweizer Steuerrecht auf Kantons- und Gemeindeebene auf Erträge aus Beteiligungen keine Steuern.Eine Holding muss dann an Kanton und Gemeinde Geld abliefern, wenn sie Gewinne erwirtschaftet, die nicht mit den Beteiligungen der Holding in Verbindung stehen. Das heisst: Würde die SFS-Holding beispielsweise mit der Vermietung eigener Liegenschaften grosse Gewinne schreiben, wäre es für die Politische Gemeinde Au besser gewesen, der SFS-Hauptsitz wäre in Au geblieben.«Die meisten Steuern werfen nach wie vor die Produktionsstandorte ab», sagt Christian Sepin. SFS bleibt damit nicht nur einer der grössten Arbeitgeber auf Auer Gemeindegebiet, sondern auch ein guter Steuerzahler.Kurt Latzer

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