04.12.2020

Finanzkolumne: Zäher Streit ums schwarze Gold

Der Grund für die diesjährige Achterbahnfahrt des Rohölpreises sind die coronabedingte Schwäche der Weltkonjunktur und die Uneinigkeit der erdölexportierenden Länder (Opec) hinsichtlich der Förderpolitik.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Besonders Saudi-Arabien und Russland hatten sich zu Jahresbeginn einen regelrechten Preiskrieg geliefert. Darauf einigten sich die Opec und ihre Verbündeten (Opec+) auf die grösste Ölförderdrosselung der Geschichte. So sollten im Mai und Juni fast zehn Millionen Barrel Öl weniger pro Tag produziert werden – 10 % der weltweiten täglichen Rohölproduktion. Von Juli bis Dezember sollten es dann täglich acht Millionen Barrel weniger sein, zwischen Januar 2021 und April 2022 noch sechs Millionen Barrel weniger.Für letzten Dienstag war nun ein Treffen der Opec+ angesetzt. Zuoberst auf der Agenda stand abermals die Diskussion über die gemeinsame Förderpolitik. Konkret sollte es darum gehen, die Produktion entgegen der bisherigen Planung nicht bereits Anfang 2021 anzuheben, sondern vor dem Hintergrund der Coronalage die Förderbegrenzungen weiterzuführen.Doch Saudi-Arabien und Russland lagen sich bereits im Vorfeld in den Haaren. Deswegen wurde das Treffen vorerst auf Ende Woche verschoben. Ob dieser Termin nun gehalten werden kann und es zu einer Einigung kommt, steht in den Sternen. Der Markt bestraft den zähen Streit ums schwarze Gold dieser Tage mit einer erhöhten Kursvolatilität.Positive Nachrichten brachte hingegen der Schweizer Detailhandel. Die realen, um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Umsätze sind im Oktober 2020 im Vorjahresvergleich um 3,1 % gestiegen, nachdem diese im Frühjahr wegen des Lockdowns und der damit verbundenen Betriebsschliessungen massiv eingebrochen waren. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sie sich saisonbereinigt um 3,2 %. Besonders stark fiel das Wachstum mit einem Plus von 5,4 % im Lebensmittelbereich aus.Weniger gefragt waren Produkte aus dem Nicht-Nahrungsmittelsektor (+1,6 %). Mit den Vorweihnachtswochen befinden wir uns nun traditionell in der umsatzstärksten Zeit des Jahres. Es besteht somit die Hoffnung, dass der Schweizer Detailhandel vorerst weiterhin auf Erholungskurs bleibt.Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie.www.raiffeisen.ch/anlegen.

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