29.01.2021

Finanzkolumne: UBS trotzt Corona – ein Plädoyer für Bankaktien?

Eines haben das US-Geldhaus JP Morgan, die Onlinebank Swissquote, die Privatbank Baumann & Cie sowie der «Wealth-Management-Tanker» UBS gemeinsam.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Im Gegensatz zu anderen Branchen haben sie 2020 nicht nur wenig unter den Folgen der Pandemie gelitten, sondern gar ein glanzvolles Geschäftsjahr hingelegt – ein Phänomen, das auf ein Gros der Bankinstitute weltweit zutrifft. So erwirtschaftete die UBS im zurückliegenden Jahr einen Gewinn von rund 6,6 Mrd. US-Dollar, was gegenüber 2019 einem Plus von 54 % entspricht. Das Corona-Jahr 2020 geht damit als bestes Geschäftsjahr seit 2010 in die Geschichtsbücher von UBS ein.Die Quellen des vor dem gesamtwirtschaftlichen Rahmen paradox erscheinenden Erfolgs vieler Geldhäuser sind zum einen der Börsenboom. Die umfangreichen Stützmassnahmen der Notenbanken und Regierungen hatten insbesondere im zweiten Halbjahr 2020 den Handel an den Finanzmärkten angekurbelt: Portfolios wurden umgeschichtet, Unternehmen mussten ihren teils hohen Finanzbedarf decken. Zum anderen rechnen viele Banken wegen der Aussicht auf eine baldige Rückkehr der Weltwirtschaft auf ihren Vor-Krisen-Wachstumspfad mit weniger Kreditausfällen. So haben sie coronabedingte Rückstellungen reduziert.Angesichts der starken Geschäftszahlen stellen sich viele Anleger die Frage, ob es nicht Zeit wäre, Bankaktien zu kaufen. Zumal die Wertpapiere vieler Institute – vor allem in Europa – für verhältnismässig wenig Geld zu haben und die Bewertungen im Vergleich zum Markt recht niedrig sind. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von UBS derzeit bei 10, während das des Swiss Performance Index (SPI) mit über 19 fast das Doppelte beträgt. Das KGV des europäischen Bankenindex Stoxx Europe 600 Banks fällt mit 11 ebenfalls deutlich geringer aus als das des breiten Marktes, gemessen am Stoxx Europe 600 (18).Aus unserer Sicht sollten Anleger der Versuchung aber widerstehen. Konsolidierungsdruck und Regulierungen werden in der Branche zunehmen, die Zinsmargen stetig sinken. Zusätzliches Ungemach droht von Gerichtsverfahren sowie damit verbundenen Bussgeldern und Reputationsschäden. Das Aufwärtspotenzial von Banktiteln ist entsprechend mager.Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen.

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