29.03.2019

«Final Schweiz – Brasilien»

Der Brasilianer Juliano «Ju» Fontoura lebt seit Langem in der Schweiz und spielt für Widnau in der NLA. Er hat klare Vorstellungen für die WM in Winterthur vom August.

Brasilien ist seit Jahren einer der härtesten Widersacher der Schweiz. Der besondere Reiz der Partien zwischen diesen Teams liegt in den unterschiedlichen Spielweisen.Die Brasilianer sind technisch versiert und brillieren mit ihrem Spielwitz. Die Schweizer dagegen überzeugen mit ihrer physischen Spielweise.So zumindest beschreibt es Juliano Fontoura – und er muss es wissen. Der 34-Jährige hat das Faustballspielen in Brasilien gelernt und lebt seit 2011 in der Schweiz. Zudem stand Fontoura bei vielen Duellen zwischen der Schweiz und Brasilien auf dem Feld. Zuletzt an den World Games 2017 in Polen, als er und seine Kollegen die Schweiz in der Vorrunde mit 3:2 geschlagen haben. Am Ende konnten sich aber die Schweizer über eine (silberne) Medaillen freuen, während die Brasilianer leer ausgingen.Spielstarke Brasilianer gegen körperlich fitte SchweizerDieser Turnierverlauf bestätigt Fontouras These: «Je länger das Turnier dauert und damit Kraft und Kondition wichtiger werden, umso stärker ist die Schweiz.»An der WM in Winterthur wird es in der Vorrunde erneut zum Duell Schweiz – Brasilien kommen, allerdings ohne Fontoura: «Ich werde an der WM nicht mehr spielen. Langsam bin ich zu alt und überlasse meinen Platz lieber einem jüngeren.»Fontoura ist in der Fastballer-Stadt Novo Hamburgo aufgewachsen, spielte als Bub aber zuerst Volleyball. Er träumte von einer Profikarriere. Als er realisierte, dass es dafür nicht reicht, wechselte er als 16-Jähriger zum Faustball.Dort startete er richtig durch. Mit Novo Hamburgo gewann er dreimal den Weltpokal – den wichtigsten Titel auf Vereinsebene – und spielte sich in die brasilianische Nationalmannschaft, für die er an allen grossen Turnieren auflief und unter anderem WM-Bronze gewann. 2015 gewann er den Weltpokal zum vierten Mal, diesmal im Dress von Widnau – es war der erste Weltpokalsieg für ein Schweizer Team.2005 führte Fontouras Weg erstmals in die Schweiz, genauer gesagt nach Elgg. Für die Feldsaison suchten die Elgger einen Angreifer und boten dem damals 21-jährigen Fontoura einen Platz im Team an. Dort spielte er unter anderem an der Seite von Oliver Lang, dem heutigen Trainer der Schweizer Nationalmannschaft.Nach einer Saison bei Elgg kehrte Fontoura zurück in seine Heimat und spielte wieder für Novo Hamburgo. Von 2009 bis 2013 gehörte auch der Schweizer Cyrill Schreiber zum Team der Brasilianer. Ihn hatte Fontoura während seiner Zeit in Elgg kennengelernt und einige Jahre später zu Novo Hamburgo geholt. Zusammen haben die beiden Angreifer viermal den Weltpokal gewonnen. Ein Erfolg, den die beiden dazu veranlasst hat, sich dasselbe Tattoo auf den Oberarm stechen zu lassen.Doch nicht nur das verbindet die beiden. Mittlerweile sind sie auch verwandt: Juliano Fontoura verliebte sich in Cyrills Schwester Rebecca, als diese ihren Bruder in Brasilien besuchte. Ihretwegen ist er 2011 in die Schweiz gezogen. Mittlerweile sind die bei­- den verheiratet und haben zwei Kinder.An der WM in Winterthur vom 11. bis 17. August hat er seinen eigenen Traumfinal: «Schweiz – Brasilien wäre genial.» Wem er die Daumen drückt, verrät er allerdings nicht. (fb)Mehr Infoswww.fistballmwc.com

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