Andreas Rüdisüli«Herr der Ringe», «Der Pate» oder «König der Löwen» – jeder hat diesen einen Lieblingsfilm zu Hause im Regal stehen, den er gerne wieder einmal auf der grossen Leinwand sähe. Am liebsten zusammen mit Freunden oder der Familie.Der Lockdown und das Kino Rosental machen das nun möglich. Weil das Lichtspieltheater in Heiden keine Vorführungen für das breite Publikum anbieten darf, hat man entschieden, den Saal anders zu nutzen.Warum die Vorführungen nichts kosten«Bring your own movie» – Bring deinen eigenen Film – heisst es ab sofort im kleinen Vorderländer Genossenschaftskino. Wer Lust hat, seine Lieblings-DVD oder -BlueRay auf der Kinoleinwand zu sehen, kann sich via info@kino-heiden.ch anmelden und zusammen mit maximal vier weiteren Personen den Streifen im Kinosessel geniessen. Fixe Tage oder Uhrzeiten für die Privatvorstellungen gibt es bisher nicht. «Wir möchten einfach starten und schauen, wie es anläuft», sagt Geschäftsleiterin Astrid Mucha.Ohne Aufwand geht es natürlich für das Kino, das in normalen Zeiten 135 Plätze anbieten kann, nicht. Die Geschäftsleiterin ist auf den Einsatz der ehrenamtlichen Operateure angewiesen. Sie werden voraussichtlich einen oder zwei Filme pro Tag zeigen können.Der Kinospass wird für die Besucherinnen und Besucher kostenlos sein. Obendrauf gibt es ein Gratisgetränk und Popcorn für die maximal fünf Filmfans. «Wir wollen, dass unser schönes Kino in der Coronapause nicht vergessen geht», erklärt Astrid Mucha die Aktion. Natürlich freut sich das seit über 20 Jahren genossenschaftlich organisierte Kino über eine Spende.Geschäftsleiterin schaut das ganze Jahr FilmeTrotz des privaten Rahmens haben sich die Kinogänger in Heiden an bestimmte Regeln zu halten. So gilt die Maskenpflicht gemäss BAG-Vorgabe, bis alle Personen auf ihrem Kinosessel Platz genommen haben. Ausserdem würden sich die Kinobetreiber nach dem Film über etwas Unterstützung beim Aufräumen freuen.Dass sich das «Rosental» die grosszügige Aktion überhaupt leisten kann, ist den staatlichen Zahlungen zu verdanken, die das Kino erhält. Laut Astrid Mucha wird das Kino für die Kurzarbeit und die Einnahmenausfälle entschädigt.Die Geschäftsführerin selbst wird das eigene Angebot nicht nutzen: «Ich bin das ganze Jahr über mit Filmsichtungen beschäftigt, darum habe ich keinen Bedarf», winkt sie ab.