Wie es in der Medienmitteilung einer gemeindeübergreifenden Projektgruppe zur Zukunft der Feuerwehren heisst, beantragten die drei Feuerwehrkommandanten Markus Köppel (Berneck-Au-Heerbrugg), Marco Köppel (Mittelrheintal) und Pascal Zani (St. Margrethen) Ende 2021 den jeweiligen Feuerschutzkommissionen und Gemeinderäten, die Organisation dieser Feuerwehren zu überprüfen und eine Strategie «Feuerwehr der Zukunft» zu erarbeiten.
Die Initiative der Feuerwehrkommandanten wurde von den politischen Entscheidungsträgern unterstützt. Ausschlaggebend für die Strukturüberprüfung waren die bevorstehenden Investitionen in die Depots, die immer vielfältiger werdenden Aufgaben sowie die Entwicklung der Personalsituation. Markus Köppel erklärt:
Die künftige Entwicklung der drei Feuerwehren wollten wir aus der Stärke heraus überprüfen, damit wir die Weichen für die Zukunft frühzeitig stellen können.
Geprüft wurden nebst einem vollständigen Zusammenschluss auch Varianten einer partiellen Zusammenarbeit wie beispielsweise im Ausbildungsbereich bis hin zur Weiterführung der Eigenständigkeit der drei Feuerwehren. Diese Studien ging man ergebnisoffen und unabhängig von Personen und ihren Positionen an, wird betont. Ziel sei gewesen, den Feuerschutzkommissionen und Gemeinderäten die optimale Lösung für die Region zu präsentieren, stets mit Fokus auf der Sicherheit der Bevölkerung.
Kader in Prozess miteinbezogen
Die Vor- und Nachteile der Varianten wurden in vier Arbeitsgruppen von Kaderangehörigen der Feuerwehren erarbeitet und an einem Informationsanlass den Behördenmitgliedern präsentiert. Als Ergebnis aus den Abklärungen haben die drei Feuerwehrkommandanten den politischen Vertreterinnen und Vertretern empfohlen, die Grundlagen für einen Zusammenschluss der drei Feuerwehren zu erarbeiten.
Die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr kann mittel- und langfristig nur mit einer neuen Struktur sichergestellt werden.
Komme dazu, dass mit einem Zusammenschluss der drei gut aufgestellten Feuerwehren die Milizfeuerwehr gestärkt und Personalengpässen vorgebeugt werden könne. «Aus unserer Sicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt die Feuerwehr neu zu organisieren, gerade auch wegen der anstehenden Investitionen in der Region», erklärt der neue Kommandant der Feuerwehr St. Margrethen, Andreas Baumgartner.
Der Vorschlag der drei Kommandanten wurde zuerst von den Feuerschutzkommissionen und danach von den Räten der Gemeinden Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, St. Margrethen und Widnau gutgeheissen.
Abstimmung voraussichtlich 2024
Als nächster Schritt werden die Grundlagen für einen möglichen Zusammenschluss der drei Feuerwehren erarbeitet. Dazu gehören nebst der Personal- und Einsatzmittelplanung auch die Überprüfung der Depotstandorte und die Einhaltung der Einsatzzeiten, die rechtliche Form der allfälligen neuen Organisation, die Berechnung der finanziellen Folgen des Zusammenschlusses, sowie die Bewertung der Sachanlagen und Übernahme der Einsatzmittel.
Erst wenn die Ergebnisse als Entscheidungsgrundlagen vorliegen, werden die Gemeinderäte über das weitere Vorgehen beschliessen. Falls ein Zusammenschluss erfolgen soll, werden die Bürgerinnen und Bürger der sechs Gemeinden voraussichtlich 2024 über die Zusammenlegung der drei Organisationen abstimmen.