18.09.2022

Feuerwehreinsatz wie in echt

Die Feuerwehr St. Margrethen übt ihr Handwerk einmal im Jahr vor Publikum. Das Interesse am Spektakel war gross.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
 Mit Blaulicht und Sirenen fuhr am Samstagnachmittag das neue Einsatzleiterfahrzeug in den Schäfli-Kreisel, beobachtet von zahlreichen Familien und Interessierten, die den Strassenrand säumten. Es folgten Tanklöschfahrzeug und Hubretter, die in Position gebracht wurden vor dem neuen Gebäude auf dem Buhmann-Areal. Geschäftig stiegen die Feuerwehrleute aus, legten Schläuche und nahmen Aufträge der Einsatzleitung entgegen. Ausgangslage der Übung war ein Brand in der Tiefgarage und im Erdgeschoss – bereits quoll Rauch aus den Türen. «Wir zeigen, was wir während des Jahres in Kursen und bei Übungen lernen», sagte der neue Feuerwehrkommandant Andreas Baumgartner. Der Anlass sei auch ein Dank an die Unter­stützung der Bevölkerung. Die Hauptübung, die jeweils im Herbst stattfindet, ist wie eine Bühne, auf der die Feuerwehr ihr Handwerk umsetzt. «Deshalb moderieren wir die Übung.» [caption_left: Viele sind gekommen, weil sie jemanden bei der Feuerwehr kennen.]Über Lautsprecher erklärte Pascal Zani, ehemaliger Feuerwehrkommandant, was zu tun ist, benannte die Einsatzfahrzeuge und die Funktionen der Feuerwehrleute. Zum Szenario gehörten auch drei Rettungen, eine davon im Gebäude, zwei in der Tiefgarage. Zu diesem Zweck braucht es Personen, die sich in der Notlage als Opfer darstellen. Als Figuranten standen unter anderem Mitglieder der Jugendfeuerwehr Unterrheintal zur Verfügung. Auch das Kind eines Feuerwehrmannes ist gern bei solchen Einsätzen dabei. Doch nicht nur echte Menschen mussten gerettet werden, auch zwei Puppen holten die Feuerwehrleute aus dem Gebäude. «Läuft es?», «Bist zu zufrieden?», wurde der neue Kommandant gefragt. «Ja, ich bin sehr zufrieden, es wird ruhig gearbeitet», sagte Andreas Baumgartner. Ihm liegt am Herzen, dass keine Hektik ausbricht und die Aufträge wie gefordert umgesetzt werden können. Unter den Zuschauerinnen und Zuschauern befanden sich Gemeindepräsident Reto Friedauer, wie auch Mitglieder benachbarter Feuerwehren. «Es ist wunderbar, entspannt zuschauen zu dürfen», sagte Marco Köppel, Kommandant der Feuerwehr Mittelrheintal. Bei besserem Wetter hätte die Übung wohl noch mehr Publikum angelockt. Aber es sei schön zu sehen, dass viele Kinder die Übung mitverfolgten, sagte Andreas Baumgartner. «Wir freuen uns, wenn sie mit dem Feuerwehr­fieber angesteckt werden.» Die aufmerksamen und staunenden Gesichter zeigten ohne Zweifel, dass die Übung beste Nachwuchsförderung ist.[caption_left: Feuerwehrkommandant Andreas Baumgartner (rechts) und sein Vorgänger Pascal Zani.]Im Einsatz standen 55 Feuerwehrleute der insgesamt 60 Mitglieder. Nach der Übung folgte am Abend die offizielle Amtsübergabe des bisherigen an den neuen St. Margrether Feuerwehrkommandanten im geselligen Rahmen eines Essens. Die Kameradschaftspflege ist von Bedeutung. «Wir arbeiten in  Extremsituationen zusammen», sagte Andreas Baumgartner. «Deshalb ist es wichtig, dass sich die Leute kennen.» 

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