24.07.2019

Feuchttücher nicht ins Klo werfen

Vieles gehört nicht in die Toilette; Feuchttücher sind das Hauptproblem.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
«Die Toilette ist kein Müllschlucker» steht in fetten Buchstaben auf dem Flyer, den der Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute herausgegebenen hat. Dieses Flugblatt liess die Stadt Altstätten diese Woche allen Haushaltungen zukommen. Zur Erinnerung. Denn bei diversen Anlagen traten in den letzten Jahren öfter Probleme mit verstopften Pumpen und Ablagerungen im Kanalnetz auf.Den Problemen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Aber eins ist sicher: «Feuchttücher sind Pumpenkiller», wie es auf dem Flyer heisst. Daneben gehört natürlich eine ganze Reihe weiterer Hygiene- oder Toilettenartikel keinesfalls ins Klo, ebenso wenig wie Speisereste. Gemeint sind etwa Windeln, Zahnseide, Wattestäbchen, Tampons und Binden, Kosmetik-Pads, Kondome, Katzensand und vieles mehr. Selbstverständlich gehören in die Toilette auch keine Medikamente und Haushaltschemikalien, für die (wie man weiss) Sammelstellen bestehen.Auch «Abbaubares»nicht ins Klo werfenDer Altstätter Klärwartmeister Martin Niedermann bezeichnet die Feuchttücher als Hauptproblem. Selbst wenn «biologisch abbaubar» auf der Verpackung stehe, gehörten diese Artikel keinesfalls ins Klosett. Feuchttücher bildeten Klumpen und verstopften sodann – wie andere Hygieneartikel – die Pumpe.Oder sie blockieren das Rührwerk. Oder blieben in den Leitungen zurück.Die Altstätter Abwasserreinigungsanlage, die auch für die Gemeinden Oberriet, Eichberg, Gais und Oberegg das Abwasser reinigt, ist vor einem Jahr mit einer neuen Pumpe ausgestattet worden – einer sogenannten Freistrompumpe, die eine andere Bauweise hat. Sie bewältigt problematisches Material zwar etwas besser, dafür sind nun andere Bereiche stärker von Abfall betroffen, der nicht ins Abwassersystem gehört.Es wird zu viel hinuntergespültDer Appell der Stadt Altstätten ist angesichts des verbreiteten Fehlverhaltens dringlich. Gelingt es nicht, die erhoffte Verhaltungsänderung herbeizuführen, müssen grössere Umbauten in den Pumpwerken und am Ara-Zulauf getätigt werden.Auch bei der Besichtigung der Abwasserreinigungsanlage in Oberriet im Oktober 2017 ist eindrücklich vor Augen geführt worden, dass zu viele Stoffe, die nicht ins Klo gehören, einfach hinuntergespült werden.Diese Dinge sind dann mechanisch herauszuarbeiten. Auch hierzu finden sich auf dem Verbandsflyer klare Worte: Feuchttücher und andere Hygieneartikel «bilden zähe Faserknäuel, die in mühseliger Handarbeit entfernt werden müssen».Gert Bruderer

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