23.02.2020

Fettnäpfchen auf den Grund gehen

Mit viel Sinn für Humor wurden von den Schnitzelbänklern Pleiten, Pech und Pannen der Bernecker porträtiert.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard Huber Wenn es gilt, lokal, aber auch global auf das Jahr zurückzuschauen. Wenn über die auf Berneck gerichtete Haubitze und die grüne Wohngemeinschaft von Mike Egger berichtet wird. Und wenn sich Donald Trump und Boris Johnson in die Bernecker Lokalpolitik einmischen, dann weiss man, dass wieder die Schnitzelbänkler in Berneck unterwegs sind. Sechs Gruppen, die am Samstagabend durch sechs voll besetzte Bernecker Gaststätten gepilgert sind, um ihre gesammelten Weisheiten und ihre Untersuchungen der Bernecker Fettnäpfchentreter unters Fasnachtsvolk zu streuen.Musikalisch verpackte SketchesIm Stil der Basler Fasnacht wurden musikalisch gut verpackte Sketches und Comedy zum örtlichen, regionalen und zum Weltgeschehen der vergangenen zwölf Monate dargeboten. Etwa von den Neulingen, die zum ersten Mal auftraten: «Die Uusgschlossene», zwei am Ortsrand zu Heerbrugg wohnhafte Narren, die sich am wahrhaft komödiantischen Weltgeschehen delektierten und über eine neue Wohngemeinschaft im Züri-Zoo aus Zebras, Affen und Löwen lustig machten. «Und d’ Wärter, die sind zuversichtlich, das chunnt optimal. Wenn de Egger mit nere Grüene wohnt, klappt das au allemal.»Die bereits legendäre Schnitzelbankgruppe Bäredräck, deren Mitglieder bis 2011 mit den «Minisprützern» unterwegs waren, nahm unter anderem den OK-Chef des 200-Jahr-Jubiläums des MV Berneck gutmütig auf die Schippe. Hatte dieser doch am Eröffnungskonzert der Jubiläumsfeier seine OK-Kollegen auf morgens um halb sechs zum Rapport bestellt. Alle kamen und standen stramm und still. «Er selber schlooft und loot sich Zitt. Erscht em siebni ischt de Färber denn au fit.» Ausserdem sangen die Herren von «Bäredräck», dass man ein kleines Bächlein doch nicht als Kühlschrank verwenden sollte, wenn im Radio ein gros-ses Unwetter angekündigt sei. «D’ Gruppe Sieber-Seitz lached nu, si globid nüd oas Wort, es klepft und soacht: Am Morge isch de Küelschrank fort.»«Arena» auf derSchnitzelbankbühne«Überfliegair» hingegen philosophierte lachmuskelstrapazierend über die Gestaltung der Kreuzung beim «Rössli» und parodierte dabei auf herrlich sehenswerte Art und Weise den «Rössli»-Wirt und seine Besucher Donald Trump, Boris Johnson und die Sonnenbräu-Chefin. Einen weiteren Höhepunkt markierte der Auftritt der «Newscomer». Die jungen, begabten Musiker brachten die «Arena» auf die Bühne der Schnitzelbank. Mit grossartiger Verkleidung; allein der Anblick der blonden Hochfrisurperücke mit blinkenden Lichtlein der Moderatorin Susanne Kunz, ein treuherzig dreinschauendes Greta-Thunberg-Double und der «denglish» sprechende Donald Trump mit seinem Bekenntnis: «Ich bin ein Benziner», waren den Besuch des Abends wert. Wie auch der Spruch Boris Johnsons: «Ich werde den Brexit knallhart durchsetzen und denen in Brüssel die Suppe so richtig versalzen. Jeder, der schon einmal britisches Essen probiert hat, weiss genau, wovon ich spreche!»Nicht zu vergessen Komiker und Liedermacher Nico Arn, der zwar als Widnauer haarscharf an Berneck vorbeigeschrammt ist, aber wieder einmal von seinen Problemen mit der holden Weiblichkeit erzählte. Am Bernecker Schnitzelbankabend nicht fehlen durften natürlich die Truppe Guugesuuser, die musikalischen Schwung und Ohrenputz in das närrische Tun brachte.

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