14.06.2019

Fertig ist’s!: Rhabarber

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Ab jetzt, Mitte Juni, lässt man den Rhabarber in Ruhe wachsen und blühen. Dass die Erntezeit der sauren Stängel jetzt endet, hat mit der zunehmenden Produktion an Oxalsäure zu tun. Diese macht ihn, besonders für etwas empfindlichere Mägen, unverträglich. Auch muss man daran denken, dass die mehrjährige Staude sich wieder regenerieren muss, damit er auch im nächsten Jahr genug Ertrag bringt. Ist Rhabarber nun ein Obst oder ein Gemüse? Sieht man es botanisch, so muss man Rhabarber zum Gemüse zählen, denn man isst ja mit den Stängeln Teile der Blätter. Er wird jedoch in der Küche eher als Obst verwendet. Verarbeitet zu Kuchen, Wähen, Kompott oder Marmelade gehört er zu den Süssspeisen, obwohl ihm das nur in Zusammenarbeit mit viel Zucker gelingt. Aber eben, manche mögen’s sauer!Als ausdauernde Staude überwintert er als dicker, fleischiger Wurzelstock. Sein lateinischer Name kommt übrigens aus dem Fernen Osten. Die «Wurzel der Barbaren», Radix barbaris, wurde dort jahrtausendelang als Heilmittel gegen Pest und Darmträgheit eingesetzt.Aber Finger weg von den Wurzeln und Blättern. In hohen Dosen kann reine Oxalsäure wirklich giftig und gefährlich sein. Je nach Empfindlichkeit des Körpers kann sie in einer Dosis vom 7 bis 39 Gramm letal werden. Doch keine Angst, 100 Gramm Rhabarberstängel enthalten nur zwischen 0,2 und 0,5 Gramm Säure. Toxische Mengen werden also nie erreicht!Rhabarber hat kaum Kalorien, dafür aber wichtige Nährstoffe. Mit anderen Worten: Rhabarber ist gesund. 100 Gramm frische Stängel enthalten zum Beispiel 61 Mü g (Mikrogramm) Vitamin A, 467 Mü g Vitamin B3, 10000 Mü g Vitamin C sowie die Spurenelemente Phosphor (22 mg), Magnesium (11 mg) und Kalium (287 mg). Also nachweislich eine Gesundheitsbombe aus dem eigenen Garten. – Und nun noch eine gute Nachricht für alle Rhabarber-Fans, die es auch im Sommer und Herbst nicht lassen können, sich von Zeit zu Zeit ei­- nen Rhabarberkuchen oder ein Kompott reinzuziehen: Mit der altbekannten Sorte Livingstone kann man immer noch frische Stängel ernten, wenn für den normalen Rhabarber die Zeit schon vorüber ist. Ihre eher dünnen, aber auch milden Stän­- gel schmecken immer und sind auch für diffizilere Körper unbedenklich.Bert StankowskiWeisslingen

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