11.06.2019

Feierliches Konzert zum Pfingstfest

Auf königlichen Instrumenten, zwei Trompeten und der Orgel, präsentierte das süddeutsche «Trio Toccata» am Montagabend ein Pfingstkonzert mit festlichen Werken aus vier Jahrhunderten.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Mit dem bekannten Prélude aus dem «Te Deum» von Marc-Antoine Charpentier (1643 bis 1704) eröffneten die beiden Trompeter Florian Keller und Daniel Bucher begleitet von Patrick Brugger auf der Orgel das Konzert in der katholischen Kirche. Wohl nicht zufällig, denn das Werk, das heute jedes Kind aus dem Fernsehen als Eurovisionsmelodie kennt, steht für die internationale Verständigung und ein über alle Grenzen hinweg vereintes Europa. Das ist auch die Thematik, welche in der christlichen Tradition als «Pfingstwunder» bezeichnet wird. Dieses ist in der Apostelgeschichte (Apg 2,4–13) beschrieben: Die zum Fest versammelten Menschen unterschiedlicher Sprachherkunft verstanden allesamt im Glauben vereint die Apostel, denn sie hörten diese jeweils in ihrer eigenen Sprache reden.Zum Fest der Ausgiessung des Heiligen Geistes passend erklangen im Konzert auch die Pfingsthymne «Veni Creator Spiritus – Komm Schöpfer Geist» von Filippo Cappocci (1840 bis 1911) sowie die beiden älteren Kompositionen von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) und Moritz Brosig (1815 bis 1887) «Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist». Dazwischen führte das Trio immer wieder ältere sowie auch modernere, aber immer majestätisch-feierliche und kurze Werke und Konzerte für Trompete und Orgel auf.Im Zentrum stand die Aufführung der Feuerwerkmusik von Georg Friedrich Händel (1585 bis 1759). Dieses für die Aachener Friedensfeier nach der Beendigung des Österreichischen Erbfolgekriegs 1748 geschriebene Werk begeisterte bereits bei der Uraufführung das Publikum. Es wurde damals aufgeführt mit 14 Oboen, 12 Fagotten, 9 Hörnern, 9 Trompeten und 3 Paar Pauken.Das «Trio Toccata» hat diese Komposition, wie auch die anderen Werke im Programm des Pfingstkonzerts, hervorragend für die kleine Besetzung adaptiert und umgeschrieben. Der Organist leistete mit der gekonnten abwechslungsreichen Registrierung und flinken Fingern einen wichtigen Beitrag. Die beiden Bläser überzeugten durch die virtuose Beherrschung der Trompeten und die saubere Tongestaltung. Von gefühlsvollen und langgezogenen Melodiebogen über perlende und rasante Tonkaskaden bis zu den kraftvollen modernen Dissonanzen zauberten sie eine wahrhaft königlich-majestätische Tonkulisse. Passend in das üppig mit Rokokostukaturen und reichen Vergoldungen ausgeschmückte Schiff der Bernecker Pfarrkirche «Maria vom guten Rat». Begeistert dankte das Publikum nach dem Verklingen der letzten Klänge herrlicher Musik den drei Interpreten mit einer Standing Ovation und blieb dann sogar zum Anhören der Zugabe stehen, dem bekannten englischen Marsch «Land of Hope and Glory» von Edward Elgar (1857 bis 1934).

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