Yves SolenthalerEs war etwas gar viel jugendlicher Leichtsinn der Staader Mannschaft in der letzten Vorrunde. Trainer Voja Pekic erzählt von Fehlern, die ihn gegruselt haben müssen, als sehe er einen Horrorfilm.Vier Niederlagen kamen so zusammen, viel für ein spielerisch überlegenes Team in der 4. Liga. Darunter war ein 1:2 in Widnau, wo ein Staader als letzter Mann einen Ball verloren hat, nachdem Staad bis zur Pause etwa drei, vier Tore Differenz hätte schaffen können, ja müssen.Trainer Pekic fordert mehr Tore aus dem MittelfeldDie Seebuben erzielten bisher zwar mit 27 am meisten Tore in der 4. Liga, Gruppe 4. Aber die Treffer waren für Pekic auf zu wenige Schultern verteilt: «Drei Spieler haben fast alle unser Tore geschossen.» Etwa die Hälfte der Treffer hat Ferdi Aslan beigesteuert.«In der Vorbereitung haben wir im Mittelfeld viel Druck gemacht und sind auch in den Abschluss gegangen», sagt Pekic. Mit mehr potenziellen Torschützen soll seine Mannschaft schwerer auszurechnen sein. In den Testspielen ist dies gelungen, wie überhaupt die Ergebnisse ziemlich beeindruckend sind: Staad hat in der Winterpause sieben Matches bestritten, fünf gegen Oberklassige, und dabei nur einmal verloren (0:1 gegen Zweitligist Uzwil). Dafür gab es Kantersiege gegen Drittligisten: 7:0 gegen Diepoldsau und 9:2 gegen Heiden. Sogar Herisau (2. Liga) wurde 3:2 besiegt. Pekic hat Gründe, um optimistisch auf die Rückrunde zu blicken: «Der erste Platz ist nicht mehr realistisch. Aber eine Verbesserung um ein paar Plätze ist sicher noch möglich».Momentan ist es der fünfte Rang, bei optimalem Verlauf schient der zweite Platz noch in Reichweite. Dieser ist sieben Punkte entfernt und wird von Triesen belegt, dem Konkurrenten am Samstag um 16 Uhr auf dem Bützel. Wie gegen Widnau II hat Staad gegen Triesen in der Hinrunde mit 1:2 verloren.Die Staader tragen eine Woche nach dem Startspiel ein weiteres Heimspiel gegen Au-Berneck II aus. Am vierten Spieltag (4. Mai) gastiert der Tabellenführer auf dem Bützel. Spätestens nach dem Gastspiel der Widnauer Reserven wird der FC Staad wissen, um wie viele Plätze er sich noch nach vorne orientieren kann.«Die kommende Rückrunde ist schon die Vorbereitung auf die Saison 2019/20», sagt Präsident Cornel Rüst. In der dritten 4.-Liga-Saison seit dem Abstieg sollen die Staader dann von Anfang an bereit sein, um die 3. Liga ins Visier zu nehmen.Vier Kollegen aus Herisau haben sich den Seebuben angeschlossen: Goalie Luca Buschauer, Luca Aulicino und Livio Dudli (Verteidiger) sowie Gianluca Bianculli (Mittelfeld). Vom Drittligisten Besa kommt Gazmend Morina, auch ein Mittelfeldspieler, zu den Blau-Weissen. Demgegenüber stehen die Abgänge von Fabian Krämer (Staad II), Milos Nedjelkovic (Auslandaufenthalt) und Jonas Müller sowie Adrian Gehr (Pause).Die Vorbereitung hat Ende Januar begonnen und wurde weitgehend auf dem Bützel-Kunstrasen bestritten. «Beim Schneefall haben wir Schnee geschaufelt», sagt Pekic. Teambuilding ist mit einfachen Mitteln möglich.Der Trainer berichtet, dass sich auch die neuen Spieler bereits im Verein einbringen, zum Beispiel am Hallenturnier des FC Staad. Der Zusammenhalt bildet die Basis für die Fortschritte, die der erfahrene Ausbildner mit den jungen Spielern erzielen möchte.«Die Fehler vermeiden können wir wohl nicht immer – dafür ist die Mannschaft immer noch zu jung», sagt Pekic, «aber so, wie wir in der Vorbereitung gearbeitet haben, bin ich zuversichtlich, dass es im Frühling weniger Fehler sein werden.»Spielerisch attestiert Pekic seiner Mannschaft bereits 3.-Liga-Niveau – nun muss sie das über längere Zeit zeigen.