09.11.2018

FCR oder FCT steigt auf

Die zweithöchste Regionalliga ist eine Drei-Klassen-Gesellschaft: Je vier Mannschaften kämpfen in der Rückrunde um den Aufstieg, die Mittelfeldplätze und gegen den Abstieg. Wenigstens bleibt’s spannend.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerDer in der 3. Liga, Gruppe 2, zu holende Platz in der 2. Liga ist begehrt: Rüthi möchte unbedingt in die «Derby-Liga», auch der ewige Drittligist Rheineck ist einer Promotion nicht abgeneigt.Dabei müssten die 3.-Liga-Spitzenteams den Schwefelgeruch des Aufstiegs fürchten: Der letzte Aufsteiger Diepoldsau hat in der höheren Spielklasse die ganze Saison nie gewonnen und auch Rebstein schaffte im Herbst nur einen Sieg in elf Spielen.Diepoldsau hat sich in der 3. Liga zurechtgefundenAllerdings traten die Spitzenteams in dieser Saison souveräner auf als in der vorigen Spielzeit. 2017/18 reichten Rebstein noch 46 Punkte zum Aufstieg, dieses Jahr hat Leader Rheineck zur Halbzeit schon 28 Punkte. Die Dominanz der vier Spitzenteams hat eine klassische Dreiteilung der Rangliste zur Folge: Vier Teams hegen Aufstiegsambitionen, vier spielen um den Anschluss an die Spitze und ebenfalls vier Mannschaften müssen sich gegen die Relegation in die 4. Liga wehren.Das mittlere Paket wird vom FC Diepoldsau angeführt. Obschon die Rheininsler Absteiger sind, ist das eine gute Nachricht für sie. Die Diepoldsauer mussten sich erst vom Verlierer-Image der letzten Saison befreien. Spätestens mit dem 5:0-Heimsieg in der vierten Runde gegen Dardania ist ihnen das gelungen. Allerdings kassierte Diepoldsau gegen alle vier Spitzenteams Niederlagen. Vom Ziel der Rückrunde, näher an die Topteams heranzukommen, ist die Mannschaft von Trainer Misko Rankovic also noch ein Stück entfernt.In der Spitzengruppe spielen wie schon in der Vorsaison Rhein­eck, Rüthi und Triesenberg. In diese Gilde ist mit Teufen nun auch ein zweiter FCT aufgestiegen. Die Ausserrhoder spielten von allen Teams der 3. Liga, Gruppe 2, den attraktivsten Fussball. Die Niederlagen zum Abschluss gegen Rüthi (3:4) und in Rheineck (2:3) haben aber auch gezeigt, dass die Defensive des Überraschungsteams anfällig ist. Doch selbst wenn Teufen aus der Aufstiegsentscheidung fällt: Allein die Aussicht, dass Rüthi und Rhein­eck in den letzten zwei Runden gegen die Appenzeller spielen müssen, verspricht Spannung.Der FC Rheineck war schon vor einem Jahr Wintermeister, damals mit drei Punkten weniger. Die Rheinecker haben erst acht Gegentore kassiert, in dieser Wertung kann nur Rüthi mit elf einigermassen mithalten. Dreimal siegte die Giger-Elf mit 1:0 (jeweils gegen Abstiegskandidaten), sie kann aber auch wie beim 7:1 gegen Mittelfeldteam Speicher hoch gewinnen. Die einzige Niederlage – 0:3 in Triesenberg bereits in der zweiten Runde – fiel auch recht deftig aus.Kaum mehr Punktverluste gegen die Aussenseiter Sowohl bei Rheineck als auch mit Ausnahme des letzten Spiels bei Rüthi fällt auf, dass die Favoriten gegen schlechter klassierte Teams stets gewinnen. Gerade bei Rüthi waren die Punktverluste gegen Aussenseiter in der Vergangenheit legendär. Trainer Anto Tomas hat darauf die Defensive verstärkt, wodurch sein Team weniger anfällig auf Konter ist. Die Umstellung hat gefruchtet. Allerdings kostet diese Spielweise viel Kraft, die manchmal den Stürmern vor dem gegnerischen Tor abhandenkommt.Aber Rüthi ist trotz der abschliessenden 0:3-Niederlage gegen Speicher mit guten Aussichten im Rennen: Es empfängt alle drei anderen Spitzenteams im Frühling auf dem heimischen Sportplatz Rheinblick.Auch der FC Heiden muss noch nach Rüthi reisen. Die Vorderländer sind allerdings gut beraten, wenn sie die für den Ligaerhalt benötigten Punkte anderswo holen. Sie haben erst sechs Punkte, belegen mit dieser bescheidenen Ausbeute aber nicht mal einen Abstiegsplatz.

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