Das letzte Spiel, in dem Rebstein bei Linth trotz 2:0-Führung 2:3 verlor, steht sinnbildlich für die verkorkste Saison. In der zweiten Runde erlebte Rebstein in Au das Gleiche: 2:3 nach 2:0-Führung. Diese Beispiele dokumentieren nicht mentale oder konditionelle Schwächen, sondern den Qualitätsunterschied zwischen 2. und 3. Liga. Entschied Rebstein 2017/18 nach Rückständen noch etliche Spiele für sich, weil es die bessere Mannschaft war, geschah eine Saison später das Gegenteil.Die Gegner waren besser, alle. Acht Punkte und 18 Rückstand auf den Strich machen klar: Rebstein war für die 2. Liga zu schwach. Dafür muss der FCR sich nicht schämen, zumal es den Aufsteigern in den letzten Jahren oft so ergangen ist und Rebstein sein Kader erst auf die Rückrunde hin namhaft verstärkt hat.Doch da war es zu spät. Zum Auftakt gab es eine 0:4-Ohrfeige von Montlingen, danach ein 1:2 in St. Margrethen. Da war es schon fast gelaufen; kaum jemand hielt für möglich, dass Rebstein nun sieben von neun Spielen gewinnen würde. Der Verein wollte es noch ein letztes Mal wissen: Er trennte sich von Aufstiegstrainer Polverino und installierte an der Linie das Legenden-Duo Werner Baumgartner und Marco Lüchinger.Es startete mit einem Erfolgserlebnis, als Rebstein den späteren Aufsteiger Weesen auswärts 2:1 bezwang. Wenig später war aber klar: Die Aufgabe Baumgartners und Lüchingers wird es sein, das Team bei Laune zu halten, sich mit Anstand aus der Liga zu verabschieden und für die neue Saison zu testen. Dort wird nicht nur die Liga neu sein, sondern auch die Mannschaft. Die Winterzuzüge Demirci, Erlacher, Pécseli und Rupp gehen wieder, ebenso Dierauer, Kuster und Savanovic, vielleicht noch mehr. Deshalb testete Rebstein in den letzten Spielen: Viele Junioren debütierten, einen besonders guten Eindruck hinterliessen Stürmer Andrin Cabezas und Verteidiger Erand Redzepi.Die Tests und die harte Saison haben dazu geführt, dass der FCR ganze 38 Spieler eingesetzt hat. Für nächste Saison setzt man auf eine Verjüngungskur, angefangen bei den Trainern: Mit Patrick Anliker und Martin Eggenberger übernehmen zwei, die auf dieser Stufe keine Erfahrung, bei anderen Teams ihre Fähigkeiten aber schon unter Beweis gestellt haben. Und im Kader finden sich nur noch wenige Routiniers – der Wiederaufstieg ist beim FC Rebstein vorerst kein Thema.