07.06.2022

FC Altstätten hat den Abstieg genutzt

Der Wiederaufstieg des FC Altstätten war möglich, weil der Verein die Zeichen der Zeit endlich erkannt hat. Der FCA ging einen Schritt zurück, und ist jetzt weiter als vor einem Jahr.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Der FC Altstätten ist historisch zusammen mit dem FC Widnau der grösste Verein im Rheintal. Nach dem Abstieg in die 3. Liga vor einem Jahr – nur zwei Jahre, nachdem der FCA noch um den Aufstieg in die 2. Liga inter gespielt hat – konnte der Verein nicht einfach zur Tagesordnung weitergehen.[caption_left: Die Spieler jubeln, die Fans applaudieren. Der Sportpatk Eschen war fest in Altstätter Hand.  Bilder: ys]Die Relegation war nicht zwingend im Sinne eines nicht konkurrenzfähigen Kaders, sie hatte sich aber in der Corona-Saison abgezeichnet. Das war vielleicht hilfreich, denn den Umbruch hatte Altstätten noch vor dem Abstieg. Trainer Adrian Brunner kehrte im Frühjahr 2021 auf die Gesa zurück. Nach der Corona-Pause machte er zwar nur zwei Spiele und konnte den Abstieg nicht verhindern. Seine Rückkehr war aber mit dem längst fälligen Aufbau einer neuen Mannschaft verbunden: Sechs B-Junioren stiegen ins Fanionteam auf. Heute sind Manuel Stüdli, Yanik Lüchinger, Tobia Walt, Neil Eugster und Noah Zünd fester Bestandteil des Aufstiegsteams.Junge Spieler erhielten genug Zeit in der 3. LigaSinngemäss sagen Trainer Brunner und Sportchef Dario Ilic: «Der Abstieg war das Beste, das uns passieren konnte.» Denn so hätten die jungen Spieler eher Zeit bekommen, um sich im Erwachsenenfussball zu entwickeln. «Sie hatten positive Erlebnisse, sicher mehr als das in der 2. Liga der Fall gewesen wäre», sagt Ilic. Und Brunner gewährte ihnen eine Art «Welpenschutz»: Im ersten halben Jahr hatten Stüdli, Lüchinger  oder Walt einen Bonus gegenüber den bewährten Spielern. «In der Rückrunde mussten sich die Jungen beweisen wie die anderen Spieler auch», sagt Brunner.Zu diesem Umbruch gehörte für Brunner, dass er spielerische Auftritte akzeptierte, die nicht seinem Anspruch entsprechen. Das fiel ihm leichter, weil die Resultate grundsätzlich in Ordnung waren. Zur Halbzeit lag Tabellenführer Buchs drei Punkte voraus, Altstätten als deutlicher Zweiter voll innerhalb seines Ziels «vorne mitspielen».Im Frühling verlor Altstätten das erste Spiel gegen Staad und ging mit einem 4-Punkte-Rückstand ins Direktduell in Buchs. Der 3:2-Sieg gab den Spielern die Gewissheit, dass sie aufsteigen können. Altstätten setzte zu einer Serie mit neun Siegen an, während die Werdenberger ein Tief einzogen.[caption_left: Gemeinsam das Fundament für den Erfolg gelegt: Trainer Adrian Brunner (links) und Sportchef Dario Ilic.  Bild: ys]Sportchef hebt Verdienst des Trainers hervorEine Liga höher wird sich in Altstättens Mannschaft nicht viel ändern: Ausser Fisnik Berisha (zu Rüthi) bleiben alle Spieler. Allenfalls ein oder zwei Spieler dürften neu dazustossen. «Die jungen Spieler haben sich entwickelt, sie werden die Älteren gehörig fordern um Kampf um die Stammplätze», sagt Brunner.Er ist wie Sportchef Ilic davon überzeugt, dass das jetzige kader reicht, um in der 2. Liga zu bestehen – nicht nur weil es in der kommenden Saison wegen der Aufstockung auf 14 Teams höchstens einen Absteiger geben dürfte. Der Fortschritt der jungen Spieler und das Vertrauen in den Trainer machen ihn optimistisch: «In drei Jahren als Sportchef habe ich gelernt, dass der Trainer entscheidend ist, ob eine Mannschaft funktioniert oder nicht.»[caption_left: Nach dem Sieg gegen Eschen war in der Kabine der Teufel los.  Bild: ys]

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