06.02.2022

Fasnächtler ausser Rand und Band

An der Tätschernacht kompensierten sie, was ihnen letztes Jahr verboten war.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Fasnacht kann nicht schöner sein als nach einem Jahr, in dem sie nicht stattfinden durfte. Wer für die Fasnacht fiebert, hat extremen Nachholbedarf – das war an der Tätschernacht am Samstag in der Progyhalle spürbar. 800 junge Rheintalerinnen und Rheintaler  feierten eine Guggenparty in – wie einem schien – nie zuvor erlebter Ausgelassenheit.Noch nie erlebt hat die Gastgeber-Guggenmusik Burgtätscher jedenfalls einen solchen Run auf die Eintrittstickets: Die im Onlineverkauf angebotenen Billette waren innert zehn Minuten alle weg. Andere Jahre habe man den Onlineverkauf zwei, drei Tage laufen lassen. Die restlichen Billette standen danach Kurzentschlossenen an der  Abendkasse zur Verfügung, sagt Lukas Wirth, der Präsident der organisierenden Guggenmusik. Dieses Jahr blieben nach dem Ansturm auf die Verkaufsplattform lediglich noch einige wenige für eine Verlosung zurückbehaltene Einzelbillette.Die Begrenzung auf 800 Personen hat übrigens nichts mit Corona zu tun. Es ist dies vielmehr die feuerpolizeiliche Limite für die Progyhalle. Die Tätschernacht hätte vermutlich auch eine dreimal so grosse Halle problemlos gefüllt und dies trotz der Coronaeinschränkungen (man wurde nur mit 2G+ Zertifikat bzw. einem ergänzenden Test reingelassen). Viele Veranstalter sagen wegen dieser Einschränkungen auch dieses Jahr ihre Fasnachtsanlässe ab. Schön, ist man im Rheintal gewillt, aus der leidigen Situation das Beste zu machen. Das Partyvolk jedenfalls hat es am Samstag den Burgtät­schern gedankt.Angeheizt wurde es von befreundeten Guggenmusiken der Burgtätscher aus der Region: Die Bleandastöber aus Oberriet, die Guggesuuser aus Berneck, die Güggigässler aus Hinterforst, die Rhii-Jooli aus Rüthi und die Räbafäger aus Altstätten lösten sich mit nur kurzen Pausen zwischen ihren Konzerten ab. Und natürlich liessen sich auch die Burgtät­scher den Auftritt an ihrer eigenen Guggenparty nicht nehmen.Manch eine und manch einer geriet bei dem schrägtönenden Konzertmarathon regelrecht ausser Atem, zumal DJ Roger M. ihnen zwischen den Auftritten der Guggenmusiken nicht wirklich Luft zum Durchschnaufen liess. Sie genossen es.

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