04.03.2019

Fasnacht im Dunkeln

Der Tschätteriumzug war noch nie so gross wie dieses Jahr. Einige Gruppen haben sich im Gewühl prompt verlaufen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max Tinner52 Guggenmusiken und Brauchtumsgruppen waren für den Tschätteriumzug am Samstagabend angemeldet, so viele wie noch nie. Die Röllelibutzen haben darum Route und Aufstellung angepasst. Die Marschstrecke führte fast durch jede Gasse im Städtli. Ausserdem wurden die Gruppen auf sieben Aufstellungsorte entlang der Route verteilt. So hätte der Umzug im ganzen Städtli gleichzeitig beginnen sollen; das Publikum sollte nirgends auf ihn warten müssen, sondern von Anfang an mittendrin sein. Ein super Konzept – hätte es nicht von Anfang an damit geharzt. Einige Gruppen fanden ihren Aufstellungsort nicht oder stellten sich entgegen der Marschrichtung auf.Der Tschätteri kollabiert auf der BreiteDanach gab es da und dort Staus oder umgekehrt grössere Lücken. Eine solche führte auf der Breite schliesslich zur Embolie: Eine Gruppe hatte den Anschluss verloren und war der Meinung, der Umzug sei fertig. Statt den Schlenker an der «Hopfenstube» vorbei zu nehmen, steuerte sie die Bar an. Weil damit die Lücke noch grösser wurde, glaubte man im Publikum, der Umzug sei fertig. Die Leute strömten auf die Gasse. Die Organisatoren brachen den Umzug daraufhin ab, obwohl an manchen Orten rund 20 Gruppen noch gar nicht vorbeigekommen waren.Für die Massen, die für die Fasnachtsamstagnacht nach Altstätten gekommen waren, ging das Fest damit ohnehin erst los. Es dauerte, bis der Tag anbrach. Am andern Morgen war am Zunftmeisterempfang für die Repräsentanten der Umzugsgruppen von einer friedlichen Nacht die Rede. Lediglich zwei kleinere Schlägereien habe es gegeben; «Gockelscharmützel», hiess es.

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