Die Fasnacht muss man in diesem Jahr suchen. Ihre Agenda ist arg zusammengestrichen. Die Strassenfasnacht ist stark reduziert und die grossen Umzüge sind allesamt abgesagt. Dass sich die Rheintalerinnen und Rheintaler danach sehnen, fröhlich und ausgelassen zu feiern, zeigten bereits die Maskenbälle in Rüthi und Rebstein an den vergangenen beiden Wochenenden. Die Tickets waren in Windeseile vergriffen und die Stimmung war ausgezeichnet.Wie Erwachsene freuen sich auch Kinder auf Umzüge und eigens für sie organisierte Maskenbälle. Die Auswahl ist allerdings beschränkt. Viele Organisationskomitees haben ihren Kindermaskenball oder die Fasnachtsparty abgesagt. Die Auflagen seien zu zahlreich. Da wäre es doch schön, man wäre das Sams aus der Kinderbuchreihe von Paul Maar und könnte die Fasnachtsfeiern herbeiwünschen. Das kindähnliche Wesen mit Rüsselnase hat nämlich blaue Punkte im Gesicht. Jeder von ihnen steht für einen Wunsch. Er wird erfüllt, sobald ihn das Sams ausspricht.Einschränkungen verderben den SpassVoller Zuversicht ist allerdings die Musikgesellschaft Kriessern. «Wir ziehen unsere Fasnacht definitiv durch und freuen uns sehr darauf», liess das OK diese Woche wissen. Auch eigens für Kinder gibt es ein Fest. Am Sonntag, 27. Februar, beginnt um 12 Uhr der «Mäschgarli-Sunntig» mit dem Kindermaskenball. Ab 12.30 Uhr stehen Musik und Tanz auf dem Programm, um 15 Uhr die Prämierung «gröscht Kriassnar Mäschgarli».Durchgestrichen ist auf der Website des Familien-Treffs Heerbrugg der Fasnachtstermin. Das OK wollte am Sonntag, 13. Februar, die einzige Fasnachtsveranstaltung im Dorf durchführen. Die bunten Luftballons auf der Internetstartseite werden überdeckt von fett gedruckten Buchstaben: Der Maskenball ist abgesagt.In anderen Jahren lud die Katholische Frauengemeinschaft Widnau die Kinder jeweils am Mittwoch vor dem Schmutzigen Donnerstag ein, Fasnacht zu feiern. Dieses Jahr nicht. Der Prim-El-Club hat den Fasnachtsnachmittag der 3.- bis 6.-Klässler im Jugendtreff Stoffel abgesagt. «Die Kinder müssten sitzen», sagt Teamleiterin Rebecca Lüchinger. Das sei an einer Party nicht durchzusetzen. Als das Team im Januar über die Durchführung entschied, galt für Kinder ab der 4. Klasse noch die Maskenpflicht. «Wir wollten nicht Polizistinnen spielen», sagt Rebecca Lüchinger. Auf eine Lockerung der Schutzmassnahmen zu hoffen, kommt in diesem Fall nicht in Frage. Ob und wann es sie gibt, wird erst bekannt, wenn die Party schon voll im Gang wäre. Der Bundesratsentscheid ist für den 16. Februar angekündigt. Wie der Prim-El-Club hat auch die Jungmütterrunde der Frauengemeinschaft entschieden und die Kinderfasnacht am selben Nachmittag im Jakobihus abgesagt.Zur Fasnachtsparty am Mittwoch, 16. Februar, wollte der Familientreff der Frauengemeinschaft St. Margrethen Kinder und Eltern einladen. Vorige Woche entschied das Team, den Anlass nicht durchzuführen. «Wir hätten so viele Einschränkungen gehabt, dass es uns keinen Spass mehr gemacht hätte», sagt Präsidentin Ramona Sonderegger. Es hätte für die Erwachsenen Masken- und Zertifikatspflicht gegolten.Kinderumzug in Berneck soll stattfindenDie Primarschülerinnen und -schüler in Berneck dürfen sich darauf freuen, am Schmutzigen Donnerstag in Kostümen durch die Strassen ihres Dorfes zu ziehen. Die Schule und der Mach-mit-Treff führen den Umzug durch. Das bestätigt Schulleiter Remo Ganter auf Anfrage. Die Bernecker Kinder und ihre Begleitpersonen besammeln sich zum Umzug am Donnerstag, 24. Februar, um 13.45 Uhr beim Schulhaus Bünt. Die etwa 300 Mädchen und Buben laufen um 14 Uhr los. Anders als in anderen Jahren sind externe Schulklassen dieses Mal nicht eingeladen.Heute ist es noch ungewiss, ob die Gruppe Junger Mütter des Frauenvereins Balgach den Kindermaskenball am Samstag, 26. Februar, durchführt. Das OK fälle den Entscheid am kommenden Wochenende, sagt Denise Moning.Die Primarschule Kobelwald hat den Umzug bereits abgesagt. Einen Fasnachtsanlass gibt es für die Kinder am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstags in der Schule.