29.04.2018

Fanpost für Beatrix statt Beatrice

Beatrix Egli aus Jonschwil mag Schlager. Diese Vorliebe und der fast identische Name verbinden sie mit Sängerin Beatrice Egli. Und die Gemeinsamkeiten gehen noch weiter.

Von Daniel Walt
aktualisiert am 03.11.2022
Eins schickt die 57-jährige Bea-trix Egli mit einem herzhaften ­Lachen voraus: «Nein, ich singe nicht – nicht einmal in der Badewanne.» Allerhöchstens in der Kirche stimme sie ab und an in Lieder mit ein – weil man ihre Stimme dann nicht heraushöre, wie sie sagt. Das Gesangstalent gehe ihr komplett ab – zu ihrem Bedauern, denn Singen sei etwas Wunderschönes. Derweil stürmt ihre Namensvetterin Beatrice Egli auch mit ihrem neuesten ­Album wieder die Hitparaden. So, wie sie es seit ihrem Sieg in der Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) im Jahr 2013 tut. Wann Beatrix Egli zum ersten Mal von Beatrice Egli gehört hat, weiss die Jonschwi­lerin nicht mehr so genau. Es muss irgendwann in jener Phase gewesen sein, als die Schwyzerin mit der Unterstützung von Chefjuror Dieter Bohlen bei der RTL-­Talentsuche Runde für Runde weiterkam und am Ende gewann, obwohl sie Schlager statt Pophits interpretierte. Seitdem der Stern Beatrice Egli am Schlagerhimmel aufgegangen ist, wird die 57-jährige Jonschwilerin immer wieder auf ihre Namensvetterin angesprochen. «Chasch au so guet singe?», wird sie dann gefragt. Oder ihr Gegenüber merkt an, dass er sich ihren Namen wegen des Schlagerstars sicher gut merken könne. «Ich habe auch schon Fanpost von Teenagern erhalten, die für Beatrice Egli bestimmt war», lacht sie. Auch wenn Bea­trix Egli nicht der ganz grosse Fan ist: Musik spielt in ihrem Leben durchaus eine Rolle. «Früher hörte ich immer Schlager – Heino beispielsweise oder Roy Black.» Von daher hatte die «DSDS»-Gewinnerin mit ihrem Sound leichtes Spiel bei Beatrix Egli. «Ich finde, dass sie gut singt, und habe auch schon den einen oder anderen Song von ihr gestreamt», sagt die in einer Partnerschaft lebende vierfache Mutter Egli. Dass es in Beatrice Eglis Schlagern vorwiegend um die Liebe geht, stört sie keineswegs: «Das ist doch das Wichtigste im Leben – viele suchen nach der wahren Liebe.» Kritik, in Schlagern werde ein kitschiges Herzschmerz-Bild von den menschlichen Gefühlen gezeichnet, ja gar eine Scheinwelt besungen, kann Beatrix Egli zwar durchaus nachvollziehen. Sie stört sich aber nicht an diesem Punkt: «Im Alltag hat man so viel Stress, ist mit derart viel schlimmen Nachrichten aus dem Weltgeschehen konfrontiert. Da ist es doch schön, mit Schlagern etwas runterfahren zu können.» An einem Konzert ihrer Namensvetterin war sie allerdings noch nie. «Ich habe noch niemanden gefunden, der mich begleiten würde.»Beide sind Coiffeusen«Es ist ein schönes Gefühl, die Namensvetterin von Beatrice Egli zu sein», hält Beatrix Egli zusammenfassend fest. Aufgrund der vielen positiven Reaktionen gehe sie davon aus, dass die Schlagersängerin über ein gutes Image verfüge. «Ich muss mich sicher nicht für sie schämen.» Der gleiche Name, dieselbe Leidenschaft für Schlager – das ist noch nicht alles, was die 57-jährige Jonschwilerin mit der Sängerin aus Pfäffikon verbindet. Beide sind nämlich gelernte Coiffeusen. Während Beatrice Egli nur kurz auf diesem Beruf arbeitete, führte Beatrix Egli während rund 25 Jahren einen eigenen Coiffeur­salon, bevor sie Fitnesstrainerin wurde. Seither arbeitet sie hobbymässig als Coiffeuse. Was würde Beatrix Egli am Erscheinungsbild ihrer Namensvetterin verändern, wenn sie die 29-Jährige in ihrem Coiffeur­stübli begrüssen könnte? «Ich würde mir höchstens überlegen, ob helle oder dunkle Strähnen schön wären bei ihr.» Generell lobt sie Beatrice Eglis Erscheinungsbild. «Natürlich, ein paar Kilo weniger dürften bei der Sängerin durchaus sein», stellt sie fest. «Ich finde es aber gut, dass sie zu ihren überflüssigen Pfunden steht, anstatt diese zu verstecken.»Daniel WaltMit diesem Beitrag endet die Serie zu Ostschweizern, die gleich heissen wie Prominente. Erschienen sind Porträts über Roger Federer aus Widnau, Susanne Kunz aus Raperswilen, Bernhard Thurnherr aus Heiden, Peter Reber aus Erlen und Roger Köppel aus Au. (dwa)

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