Der in Altstätten/Lüchingen lebenden Käuferschaft geht es um die «Sicherstellung einer nachhaltigen und langfristigen Nutzung», wie es in einer Medienmitteilung heisst.Karl Zünd sagt, man wolle einen Beitrag zur Belebung Altstättens leisten, sei für gute Ideen von aussen empfänglich und habe im Sinn, die wunderschöne, erhaltenswerte Parkanlage in geeignetem Rahmen auch öffentlich zugänglich zu machen.Villa-Areal soll kein Spekulationsobjekt seinDie Verkäuferfamilie Stadler ist sich mit der Familie Zünd einig, dass die einzigartige, über eine Hektare grosse Liegenschaft vor spekulativen Investitionen bewahrt werden soll. Vielmehr ist geplant, das schützenswerte Objekt «in seiner gestalterischen und naturnahen Schönheit zu erhalten und sorgfältig weiterzuentwickeln».Die Familie Stadler «freut sich sehr, dass mit dem nun erfolgten Verkauf ein erster Schritt in diese Richtung getan werden konnte». Zuletzt wurde die Villa von Lilly Stadler († 2018) und ihrem Gatten Josef († 1983) bewohnt.Gartenlandschaft ist wertvolles ReservatZum denkmalgeschützten Ensemble an der Bahnhofstrasse 3 gehören die Villa, ein Waschhäuschen, eine Garage und ein weiteres kleines Gebäude. Die Villa wurde vom St. Galler Architekten Johann Scheier für den Stickereifabrikanten Josef Eugster-Odermatt im Jahr 1918 erbaut. Von Scheier stammt auch die Villa Locher.Durch den Park der Villa Stadler führen mehrere Wege zu Blumen- und Rosenbeeten, zu einzelnen Baumgruppen und dem nach japanischer Art gestalteten Weiher. Die Gartengestaltung konzipierte in Etappen Gustav Ammann ab 1928. Ammann war bis in die Fünfzigerjahre einer der einflussreichsten Landschaftsarchitekten, der für die Gartengestaltung der «Landi 39» verantwortlich war. Die Gartenlandschaft der Villa Stadler ist zu einem wertvollen und lebendigen Reservat für Pflanzen und Tiere mitten in Altstätten geworden.Handwechsel dient auch der WeinkellereiDer Kauf der Villa Stadler durch die Familie Zünd ist auch für die benachbarte Weinkellerei Haubensak bedeutsam. Eine seinerzeit von der Weinkellerei an Lilly Stadler abgetretene Parzelle kann nun wieder mit dem Weingut vereint werden.Karl Zünd als Teilhaber der Weinkellerei erklärt, es habe sich somit ein Kreis auf gute Art geschlossen. Gesichert ist nun nämlich nicht bloss die Landreserve für einen späteren massvollen Ausbau des Weinlagers, sondern auch der langfristige Bestand des traditionellen Weinbaubetriebs in Altstätten. Wie die Villa und die Parkan-lage genutzt werden, ist noch nicht bestimmt. Karl Zünd versichert aber, dass über nächste Schritte offen informiert werde, sobald Näheres bekannt sei.Villa möglichst vielseitig nutzenZur Förderung einer gemeinschaftlichen Lebensweise sind neben Wohnmöglichkeiten auch Räume für Arbeit, Bildung und Betreuung angedacht. Grosszügige Räume im Hochparterre und im gut belichteten Keller (mit Zugang zum Park) hätten das Potenzial, zu einem Ort für Kultur und Begegnung für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu werden.Das Nebeneinander von Weinkellerei, Villa und Park lässt an eine entsprechende Verbindung denken, warum nicht sogar an ein tagsüber geöffnetes Wein- und Kaffeehaus mit schönem Garten. Was letztlich entstehen kann, hängt aber von vielem ab, auch vom Heimatschutz und von vielleicht noch weiteren Ideen.