04.12.2020

Familie Gasser hat es geschafft: Rheintaler spenden 90'000 Franken in vier Tagen

Die Eltern des kranken Jaro haben am Montag eine Spendenaktion gestartet. Die Resonanz ist überwältigend.

Von Seraina Hess
aktualisiert am 03.11.2022
«Wir sind unendlich dankbar und begeistert vom Gemeinschaftssinn», sagt Severine Gasser. Sie ist die Mutter der bald vierjährigen Zwillinge Noah und Jaro und machte in den letzten Tagen auf einer Website, auf Instagram und in dieser Zeitung (Ausgabe von gestern) auf ihre Familiengeschichte aufmerksam. Während sich Noah zu einem gesunden Buben entwickelt hat, ist Bruder Jaro seit dem 14. Monat schwer krank und erleidet täglich epileptische Anfälle. Um Jaro schmerzfrei ins obere Stockwerk des Kriessner Einfamilienhauses zu bringen, lassen Gassers einen Personenlift bauen. Damit sie die Hypothek dafür nicht aufstocken müssen, lancierten sie gemeinsam mit Freunden am 1. Dezember einen Spendenaufruf.Hunderte Spenden zwischen 20 und 100 FrankenDas Interesse der Bevölkerung war derart gross, dass die benötigten 80000 Franken bereits am Donnerstag überschritten wurden. Insgesamt sind über 90000 Franken auf dem Spendenkonto eingegangen, die grösstenteils aus hunderten von Kleinspenden in der Höhe von 20 bis 100 Franken bestehen. «Und es gibt immer noch Menschen, die trotz unseres Hinweises auf die erreichte Summe weiter spenden möchten», sagt die 38-Jährige. Sie ergänzt: «Wir versichern, dass jeder Franken Jaro zugute kommt.»Jaro soll neue Therapien bekommenDenn der Lift sei das eine; der Umbau des Autos zu einem rollstuhlgängigen Wagen, der Ersatz des Buggys oder des Therapiestuhls das andere. «Ist bei uns eine Baustelle abgeschlossen, steht schon die nächste an», weiss die Mutter aus Erfahrung. Hinzu komme die Streichung von Spitex-Stunden, welche die IV ab Januar vorsieht. «Vielleicht können wir mit dem Geld ein paar Stunden selbst finanzieren.»Was sich die Familie mit dem Überschuss definitiv leisten will, sind weitere Therapien für Jaro. Dazu gehört die israelische First-Step-Methode, die jährlich 25 000 Franken kostet. Auch eine Delfingeräusch-Unterwasserbeschallung steht an. Wie es mit der Aktion weitergeht, wird die Familie Gasser bald unter www.lift-me-up.online bekanntgeben. 

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