25.06.2018

Fahrsporttage mit Kutsche, Charme und Melone

Die zwanzigsten Fahrsporttage auf der Allmend in Altstätten begeisterten Zuschauer und Teilnehmer wieder mit grossartigem Pferdesport, mit Gespannfahren und Distanzreiten. Die Organisatoren sind mit dem Anlass sehr zufrieden.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist immer wieder faszinierend, mit welcher Eleganz, Dynamik, Akribie und Präzision die Gespannfahrer ihre Pferde und ihre Kutschen durch die schwierigen Parcours und die aufgestellten Pylonen hindurchführen. Ein leichtes Berühren und ein sich auf der Spitze einer Plastikpylone befindender Ball fällt herunter und verursacht Strafpunkte. Es ist ein Sport, der nach der perfekten Einheit zwischen Mensch und Tier verlangt. Nach viel Übung und Arbeit mit den Pferden, nach Einfühlungsvermögen in diese empfindsamen Tiere, die als lebendige Wesen auch verschiedene Tagesformen haben.Alte, elegante und vornehme KleidungImmer wieder schön ist, wie gepflegt die Kutschen sind und an die guten alten Zeiten zurückerinnern, als der überbordende Autoverkehr noch nicht die Städte verstopfte. Als man noch Zeit hatte und Pferde für den Transport von Mensch und Waren unerlässlich waren.Schön und charmant, wie die Gespannfahrer und ihre Beifahrer alte, elegante und vornehme Anzüge, Kleider, Trachten und Hüte tragen. Und immer wieder erhebend, wenn die mächtigen Zwei- oder sogar Dreispänner nur wenige Meter von den Zuschauern entfernt vorbeidonnern. Wenn das Schnauben der Pferde und das Knarren der Kutschen zu hören sind.«Heuer mussten wir uns mit einem etwas kleineren Platz zufrieden geben», sagte OK-Präsident Reto Ulmann, «dafür haben wir ideale Bodenverhältnisse und ein Bombenwetterglück. Schade ist nur, dass die Meldungen rückläufig waren. Gerade im OKV-Cup, an dem ja die aus drei Kutschen bestehenden Equipen der Vereine teilnehmen, hatten wir statt den gewohnten neun Equipen nur deren sechs am Start.» Was aber nicht daran liege, dass es sich in Altstätten nicht um einen guten Event handelt. Vielmehr hatten sich einige Pferde in den letzten Wochen verletzt, sodass die fehlenden drei Equipen nicht die drei nötigen Gespanne stellen konnten.Rheintal in der entferntesten Ecke der Schweiz«Bei den Einzelprüfungen merkt man halt schon, dass das Rheintal in der entferntesten Ecke der Schweiz liegt. Trotzdem sind wir mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden.» Das sportliche Niveau war ausserordentlich hoch, im Vergleich zu den letzten Jahren wurden die einzuhaltenden Zeiten verkürzt und die Spurbreite der Hindernisse noch einmal verengt. Sponsorbetreuer Andi Giger war mit dem Ergebnis zufrieden und meinte zur Zukunft des Fahrsports im Rheintal: «Wir hoffen, dass bald einige junge Fahrer zu diesem Sport dazukommen. Oft ändert sich nämlich nur der Vorname, wenn die älteren Sportler aufhören und Kutsche und Pferde an ihre eigenen Kinder übergehen. Es muss eben schon ein grosser Aufwand für Haltung und Transport betrieben werden».Wie bereits Tradition, waren am Samstag auch die Distanz­reiter unterwegs, die entweder über eine Entfernung von 25 oder 50 Kilometern ritten. Ein perfekt durchorganisierter Wettstreit, der auch problemlos abgewickelt werden konnte, wie OK-Chefin Luzia Kündig sagte: «Fünfzig Reiterinnen und Reiter haben teilgenommen und grossartige Leistungen geboten.»Zum sportlichen Abschneiden der Rheintaler Gespannfahrer und Distanzreiter darf auf info.fnch.ch verwiesen werden.Gerhard Huber

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