Fadennetz-Initianten: «Keine Opposition wahrgenommen»

Sowohl Eva Graf Poznicek, Präsidentin des Vereins Staablueme, als auch die Riklin-Brüder sind überrascht über die Ablehnung des Kunstprojekts «Analoges Fadennetz». Weder die Künstler noch die Lüchingerin Eva Graf Poznicek haben im Vorfeld Opposition wahrgenommen.«Ich habe überhaupt nicht viel gehört, dabei hätten wir uns gewünscht, dass ein breiter Diskurs entsteht», sagt Eva Graf. Dass der Diskurs ausblieb, habe vielleicht auch an den Corona-Einschränkungen gelegen: «Sonst wäre beim Feierabendbier über das Projekt geredet worden.» Die Künstler und die Staablueme-Präsidentin sind enttäuscht. «Aber so funktioniert Demokratie, das müssen wir akzeptieren», sagt sie. Die Riklins waren nicht selbst an der Bürgerversammlung. «Wir wollen nichts erzwingen, das ist nicht unsere Art», sagt Frank Riklin.Der Einsatz für das Projekt habe sich aber gelohnt, sagt Graf Poznicek. «Es ist erfreulich, dass der ganze Stadtrat für eine eher unkonventionelle Idee hinsteht», sagt sie. Angesichts der hohen Infrastrukturkosten, die jedes Jahr genehmigt werden, wünscht sich der Staablueme-Vorstand, dass ergänzend ein vergleichbar bescheidener Beitrag gesprochen wird für ein erfrischendes Kunstprojekt. «Das Projekt ist abgelehnt worden, aber nicht gestorben», schaut Frank Riklin (hier mit seinem Bruder Patrik) voraus.Es sei bedauerlich, dass ein halbes Jahr Vorbereitung dahin sei und sie das «Analoge Fadennetz» nicht in Altstätten spinnen können, «aber wir werden jetzt ei­ne andere Gemeinde in der Schweiz suchen – und sicher auch finden.» Der Verein Staablueme muss etwas anderes finden: Ein neues Konzept für die nächste Kulturwoche, weil diese ja mit dem «Analogen Fadennetz» verknüpft war. Denn die Staablueme wollte im Sommer 2021 mit dem Kunstprojekt ihren 40. Geburtstag feiern.