30.07.2020

Extralohn für besonderen Einsatz

Mitarbeiter des Bucher Pflanzencenters erhielten für Überstunden frei wählbare Gutscheine für Rheintaler Geschäfte.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Für die Belegschaft des Bucher Pflanzencenters war die diesjährige Frühlingssaison nicht einfach. Zuerst war der Lockdown, dann die Angst vor dem Arbeitsverlust – und dann doch extrem viel Arbeit. «Vor allem der neu lancierte Onlineshop verlangte von unseren Mitarbeitenden grossen Einsatz», sagt die Leiterin des Pflanzencenters, Heidi Giovanoli.Für Kunden sei es neu gewesen, telefonisch zu bestellen. Auch für das Personal war es neu und nicht so einfach, die Bestellungen so entgegenzunehmen. Und doch wurde abends freiwillig länger gearbeitet, denn nur dann blieb Zeit, die Abholstation einzurichten. «Die Zahl der ausgestellten Rechnungen stieg von 50 auf 1000», sagt Inhaber Georg Bucher. Nach dem Lockdown ging es turbulent weiter. «Wir mussten sogar das Personal aufstocken», sagt Heidi Giovanoli. Und doch haben viele bis 21 Uhr gearbeitet und fingen am nächsten Tag bereits um 6.30 Uhr wieder an.Eine Wertschätzung für die besondere Leistung«Diesen aussergewöhnlichen Einsatz wollten wir belohnen», sagt Bucher. Für ihn und seine Frau Bernadette war von Anfang an klar, dass dies nicht mit ein paar zusätzlichen Geldscheinen geschehen soll. Die Buchhaltung habe die zusätzlich geleisteten Stunden vor 8 Uhr und nach 19.30 Uhr sowie die freien Tage zusammengezählt und den Betrag von 10000 Franken bereitgestellt.«Wir wollten gleichzeitig Geschäfte berücksichtigen, die durch den Lockdown länger schliessen mussten und weniger Erfolg hatten als wir», sagt Bucher. Je nach geleisteter Arbeit stand jedem Mitarbeitenden ein Guthaben zur Verfügung, das in Gutscheine eingelöst werden konnte. Die einzige Bedingung war, dass ausschliesslich Geschäfte aus dem Rheintal berücksichtigt werden durften. «Mit diesem Zeichen der Solidarität konnten wir auch unserer heimischen Wirtschaft etwas Gutes tun», sagt Georg Bucher.Über 30 Gutscheine von Fachgeschäften, Coiffeursalons, Restaurants, Detailhandel, Drogerien und Apotheken wurden bestellt. Dabei konnte jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter selber bestimmen, von wem er einen Gutschein haben möchte. Der jeweilige Betrag richtete sich prozentual zu den Mehrstunden. «Je nach Leistung wurde bis maximal 1900 Franken in Gutscheinen abgegeben», erklärt Georg Bucher.Selbstverständlich dürfen die geleisteten Überstunden zusätzlich zu den Gutscheinen kompensiert werden. «Besser als mit dieser speziellen Belohnung hätten Georg und Bernadette Bucher uns ihre Wertschätzung nicht zeigen können», sagt Heidi Giovanoli. Die Tatsache, dass mit dieser Aktion zahlreiche Geschäfte aus der Region unterstützt wurden, sei dabei speziell und einmalig gewesen.«Wir gehören zu den Branchen, die durch die Coronakrise keine Umsatzeinbussen hinnehmen musste, eher noch ihren Umsatz steigern konnte», argumentiert Georg Bucher. Dass die Idee von ihm und seiner Frau so gut bei allen ankam, freue ihn deshalb besonders.

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