01.02.2022

Experimente und Erfahrung

Am Freitag beginnt das Ausstellungsjahr im Stellwerk mit der Thurgauer Keramikkünstlerin Damaris Zehentmayer.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Von ihrem Atelier aus sieht Damaris Zehentmayer in ihren Garten, sie sieht die Tiere der Nachbarn, den Bodensee und in der Ferne den Säntis. Für die Romanshornerin ist es ein ruhiger Ort zum Meditieren, Experimentieren und Arbeiten.In den 90er-Jahren hat Damaris Zehentmayer in Kursen den Umgang mit verschiedenen Tonarten kennengelernt. Danach sammelte sie, vor allem durch eigene Experimente mit unkonventionellen Techniken, viel Erfahrung mit Ton. Auch gestalterische Möglichkeiten mit unterschiedlichen Brenntechniken wie Naked Raku oder Pitfire hat sie ausgelotet. Aus der zunehmenden Sicherheit und dem Wissen über die verschiedenen Techniken wuchs das Experimentieren zum emotionalen Ausdruck der Werke.Sie widmet sich Menschen, nicht klassischen SujetsFür Damaris Zehentmayer waren Gefässe oder andere klassische Töpferarbeiten von Anfang an kein Thema. Ihr Interesse gilt den Menschen, ihren Emotionen und Ausdrücken. Die unendlichen Möglichkeiten der Darstellung von Körpern und vor allem Gesichtern bestimmen seit Beginn ihr Schaffen. Das zeigte sich bereits in den ersten Arbeiten. Der Umgang mit Menschen war in Damaris Zehentmayers Leben schon immer zentral. Sie ist ausgebildete Kinderbetreuerin.Die Erfahrungen und ihre Gefühle mit ihren Mitmenschen lässt sie in ihre Werke einfliessen. Mit einer eigens entwickelten Technik, einer speziellen Dehn- und Treibtechnik, entstehen die Gesichter, in denen sie Gefühle und Emotionen zum Ausdruck bringt.Zyklen, die verschiedene Themen aufgreifenIn verschiedenen Schaffenszyklen sind sehr unterschiedliche Werke entstanden. Der Zyklus «Schwemmgut» befasst sich mit Fragen um geflüchtete Menschen, wobei die Künstlerin nicht ihr Leid, sondern den Neubeginn darstellen möchte. Die drei Zyklen «Metamorphosen», «Dance of Butterfly» und «Tree of silence» sind eine Art Traumbilder, in denen menschliche Bedürfnisse zu finden sind. «Herolde» ist der aktuelle Zyklus. Hier geht es um die Frage gegenwärtiger Umwälzungen in der Gesellschaft.Die Darstellung der Zyklen ist sehr unterschiedlich. Dies zeigt sich vor allem in der Brenntechnik, die dem Ausdruck der gewählten Form – von Röhrenmenschen über Büsten bis zum Frauentorso oder Baummenschen – einen speziellen Ausdruck verleiht.Hinweis: Im Stellwerk sind Arbeiten aus verschiedenen Zyklen zu sehen. Die Ausstellung beginnt am Freitag, 4. Februar, 19 Uhr, mit der Eröffnung. Am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Februar, ist sie von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr auf www.keramaris.ch.

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